In der Berliner SPD brodelt’s! Nach dem Paukenschlag von Neuköllns Bezirksbürgermeister Martin Hikel, der überraschend seinen Rückzug für die Wahl 2026 ankündigte, richtet sich nun alles auf Steffen Krach, den designierten SPD-Spitzenkandidaten für die Berlin-Wahl. Der zeigt sich kurz vor dem Parteitag selbstbewusst – und kämpferisch.
„Ich bin optimistisch, dass ich am Samstag bei unserem Landesparteitag eine große Unterstützung bekomme“, sagte Krach im RBB-Inforadio. Klar ist aber auch: Der 45-Jährige weiß, dass Politik kein Streichelzoo ist. „Natürlich wird es auch bei mir mal Zitate geben, die nicht jedem gefallen werden. Damit muss man umgehen können – oder eben nicht. Ich kann damit umgehen.“
Martin Hikel zieht die Reißleine
Für reichlich Wirbel sorgte am Wochenende Hikels Abgang in Neukölln. Bei einer Wahlversammlung bekam der Co-SPD-Chef nur 68,5 Prozent Zustimmung als Spitzenkandidat – für ihn zu wenig. Er zog die Konsequenzen: kein Antreten mehr 2026! Die Versammlung wurde daraufhin abgebrochen. Der Super-GAU für die Berliner SPD, die mit Martin Hikel einen äußerst beliebten Mann verliert.
Krach zeigt Verständnis – und Respekt. „Martin Hikel ist ein starker Bezirksbürgermeister, und genau wie die große Mehrzahl der Delegierten hätte ich mir gewünscht, dass wir mit ihm in Neukölln weitermachen“, sagte Krach. „Ich respektiere es, dass er das Ergebnis für sich persönlich anders bewertet hat.“
Ruf nach Zusammenhalt
Trotz der Turbulenzen setzt Krach auf Geschlossenheit: „Mir ist wichtig, dass die Berliner SPD in ihrer Vielfalt zusammenhält und zueinandersteht. Das ist die Art, wie ich Politik mache – und dafür trete ich am Samstag als Spitzenkandidat an.“ Ziel: Am 20. September 2026 die CDU aus dem Roten Rathaus jagen.

„Die Berliner SPD hat verschiedene Flügel, und das ist für eine Partei, die alle Themen dieser Stadt im Blick hat, nicht nur gut, sondern notwendig“, betont Krach. „Ja, es wird um Mehrheiten gerungen – aber das zeigt, dass unsere Partei lebt.“
Fokus auf Sicherheit
Inhaltlich setzt Krach klare Schwerpunkte: Sicherheit und Ordnung. „Wir müssen als Politik dafür sorgen, dass es auf Berlins Straßen sicher und geordnet zugeht. Dafür steht die SPD so stark wie keine andere Partei. Wir stellen die Innensenatorin“, betont er – und teilt gegen die CDU aus: „Die CDU hat sich da immer einen schlanken Fuß gemacht.“
Neukölln sucht Nachfolger
Unterdessen will der Neuköllner SPD-Kreisverband noch in diesem Jahr einen neuen Spitzenkandidaten küren. „Die erhoffte Geschlossenheit war das nicht“, sagte Co-Vorsitzender Joachim Rahmann im Inforadio. „Jetzt gibt’s eine Lücke, und die müssen wir füllen – schnell und kompetent.“



