Fühlen SIE sich hier sicher?

Schockierende Zahlen: Diese Bahnhöfe sind die gefährlichsten in Berlin

Neues Ranking schockt Berlin, bietet aber auch wenig Überraschungen: Der Bahnhof Alexanderplatz landet in Sachen Kriminalität ganz weit vorn.

Author - Florian Thalmann
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Der Bahnhof Alexanderplatz liegt laut neuer Zahlen auf den Plätzen 1 und 3 der gefährlichsten Bahnhöfe Berlins - einmal mit dem U-Bahnhof, einmal mit dem S-Bahnhof.
Der Bahnhof Alexanderplatz liegt laut neuer Zahlen auf den Plätzen 1 und 3 der gefährlichsten Bahnhöfe Berlins - einmal mit dem U-Bahnhof, einmal mit dem S-Bahnhof.Britta Pedersen/dpa

Bahnhöfe sind für viele Menschen wichtige Anlaufstellen, um mit den öffentlichen Verkehrsmitteln von A nach B zu gelangen. Doch egal ob U-Bahn, S-Bahn oder Regionalzug: Richtig sicher fühlen sich viele an den Stationen nicht mehr. Neue Zahlen zeigen jetzt, welche die gefährlichsten Bahnhöfe in Berlin sind – an welchen Stationen von BVG oder S-Bahn also die meisten Straftaten passieren. Wir zeigen das furchtbare Ranking. Fühlen Sie sich an diesen Bahnhöfen noch sicher?

Im ersten Halbjahr gab es in Berlin 6987 Straftaten in den Öffis

Laut Polizei wurden in den ersten sechs Monaten dieses Jahres 6987 Straftaten im Bereich der öffentlichen Verkehrsmittel erfasst, berichtete die „Berliner Morgenpost“. Das ist ein Minus von 13,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Der größte Rückgang war bei Taschendiebstählen zu erkennen: Waren es im Vorjahreszeitraum noch 2504 Fälle, erfasste die Polizei im ersten Halbjahr 2025 1715 Fälle, ein Minus von mehr als 30 Prozent. Auch bei Beleidigungen, Sachbeschädigung und einfachem Diebstahl gingen die Zahlen nach unten.

Bei der Körperverletzung sanken die Zahlen nur geringfügig – 1618 Delikte wurden hier im ersten Halbjahr 2025 erfasst. Und bei anderen Gewaltdelikten gingen die Zahlen sogar nach oben: 404 Fälle gab es im Bereich von Nötigung, Freiheitsberaubung und Bedrohung und 2013 Fälle im Bereich der Sexualdelikte. Beim Raub sanken die Zahlen dafür um 19 Prozent auf 217 Fälle.

Seit Wochen gilt auch am Alexanderplatz ein Waffenverbot - die Polizei kontrollierte hier bereits umfangreich.
Seit Wochen gilt auch am Alexanderplatz ein Waffenverbot - die Polizei kontrollierte hier bereits umfangreich.Bernd von Jutrczenka/dpa

Die Statistik zeigt auch, welche im ersten Halbjahr 2025 die gefährlichsten Bahnhöfe der Stadt waren – und das Ergebnis dürfte nur wenig überraschen. Auf dem ersten Platz liegt der Alexanderplatz mit 402 Delikten. Und damit ist nur der U-Bahnhof gemeint! Der S-Bahnhof Alexanderplatz liegt mit 296 Delikten auf dem dritten Platz. Der Alex, eigentlich einer der wichtigsten Treffpunkte der Stadt, belegt damit gleich zwei Plätze in der Top 3. Auf dem zweiten Platz dazwischen liegt der U-Bahnhof Hermannplatz mit insgesamt 396 Delikten – der Vertreter des Bezirks Neukölln in den Top 3.

U- und S-Bahnhof Alexanderplatz ist der gefährlichste Bahnhof in Berlin

Auf den vierten Platz hat es der U-Bahnhof Osloer Straße mit 269 Delikten geschafft, es folgt der U-Bahnhof Leopoldplatz mit 239 Vergehen. Auch nicht schön sieht es am S-Bahnhof Ostkreuz (238 Delikte), am U-Bahnhof Zoologischer Garten (209 Delikte), am S-Bahnhof Gesundbrunnen (156 Delikte) und am S-Bahnhof Warschauer Straße (153 Delikte) aus. Letzterer ist vor allem als Party-Hotspot bekannt. Und auch die anderen Bahnhöfe haben eines gemeinsam: Es handelt sich zumeist um wichtige Verkehrsknotenpunkte, die tagtäglich von etlichen Menschen genutzt werden.

Gewerkschaft fordert bessere Videotechnik, damit Täter geschnappt werden

Die Gewerkschaft der Polizei verlangt gegenüber der Berliner Morgenpost ein konsequentes Vorgehen der Politik. „Die Zahlen zeigen deutlich, dass Berlins ÖPNV nach wie vor ein Kriminalitäts-Hotspot ist“, sagt GdP-Landeschef Stephan Weh. Die Polizei könne das Problem aber allein nicht lösen. Die Gewerkschaft fordert, dass in bessere Videotechnik investiert wird und Daten länger gespeichert werden. „Folgetaten lassen sich nur verhindern, wenn man die Täter ermitteln kann und sie dann in entsprechenden Urteilen auch zur Rechenschaft gezogen werden.“

Welche Dinge haben Sie an Berliner Bahnhöfen erlebt? Fühlen Sie sich noch sicher? Und was muss getan werden, damit man sich im öffentlichen Nahverkehr wieder besser fühlen kann? Schicken Sie uns Ihre Meinung per Mail an wirvonhier@berlinerverlag.com. Wir freuen uns auf Ihre Zuschriften!