Kriminalstatistik

Gewalt an Schulen: Wo es in Berlin am schlimmsten ist

Gewalt an Schulen ist ein Dauerthema in der Hauptstadt. Wir haben die aktuellen Zahlen.

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Gewalt in der Schule ist in Berlin ein Dauerthema. (Symbolbild)
Gewalt in der Schule ist in Berlin ein Dauerthema. (Symbolbild)Oliver Berg/dpa

Gewalt im Klassenzimmer, Prügeleien auf dem Pausenhof: Immer wieder schaffen Berliner Schulen es mit Schockmeldungen in die Schlagzeilen. Doch wie sieht die Realität wirklich aus? Wir haben die Polizeizahlen.

Immer wieder geraten Schulen der Hauptstadt ins Visier – im Januar sorgte etwa die Bergius-Schule in Friedenau für Aufsehen. „Schüler gejagt“, hieß es damals. Ein Siebtklässler wurde von Jugendlichen außerhalb des Schulgeländes verfolgt. Wir stechen die ab, sollen die Jugendlichen gerufen haben. Die Debatte um Sicherheit für Lehrer und Schüler war sofort entfacht. Doch wie ernst ist die Lage?

Die Polizeiliche Kriminalstatistik zeigt: Die Zahl der angezeigten Taten ist in den letzten zwei Jahren fast unverändert. Seit 2019 werden die Daten erhoben. 2021, mitten im Lockdown, sanken die Fälle auf 3796. Danach der Sprung: 2022 schon 6113. 2023 zählte die Polizei 6690 Fälle, 2024 dann 6710.

Allerdings: Vor der Corona-Pandemie waren es deutlich weniger Fälle, die der Polizei bekannt wurden: 5137 Straftaten.

Auch bei den sogenannten Rohheitsdelikten – also Raub, Körperverletzung und Taten gegen die persönliche Freiheit – blieb die Zahl stabil. 2737 Fälle 2023, 2746 Fälle 2024.

Meiste Straftaten in Neukölln, Marzahn-Hellersdorf und Mitte

„Die meisten Straftaten an Schulen wurden in Neukölln, Marzahn-Hellersdorf und Mitte festgestellt“, erklärt die Polizei auf Anfrage des Berliner Kurier. „Das gilt auch für die Rohheitsdelikte.“ Neukölln liegt mit 825 Taten und 407 Rohheitsdelikten vorn, gefolgt von Marzahn-Hellersdorf (724/335) und Mitte (648/293). Schlusslichter sind Treptow-Köpenick (379/144) und Steglitz-Zehlendorf (391/125) – beide allerdings mit leichtem Plus gegenüber 2023.

Auch die Zahl der Straftaten direkt auf dem Schulgelände ist nahezu gleich geblieben. Die Polizei: „Bei Nötigung (-20,3 %) sowie einfachem (-12,5 %) und schwerem Diebstahl (-19,5 %) gab es Rückgänge. Ein Plus von 18,8 Prozent zeigt sich nur bei Sachbeschädigung.“ 908 Fälle 2023, 1079 im Jahr 2024.

Dauerbrenner unter den Delikten: Körperverletzungen. 1984 Fälle 2023, 2047 im Jahr 2024. Kaum erfasst wurden dagegen Rauschgiftdelikte.

Von 6710 registrierten Taten passierten 4678 während schulischer Veranstaltungen. „Das entspricht 69,7 Prozent aller Straftaten an Schulen“, so die Polizei. Dazu zählen Theateraufführungen, Konzerte oder Ausstellungen. Nicht gemeint sind externe Events, die nur Räume der Schule nutzen.