Am Mittwoch kam es an der Friedrich-Bergius-Schule in Berlin-Friedenau zu einem neuen, krassen Gewaltvorfall. Ein Siebtklässler musste laut Tagesspiegel in einen Supermarkt flüchten, weil er von Jugendlichen mit Messern, Baseballschlägern und Schlagringen „gejagt“ worden sei. So ein Schreiben der Schule, das dem Tagesspiegel vorliegt.
Die Schule, die erst vor wenigen Wochen mit einem Brandbrief auf Gewalt unter Schülern aufmerksam machte, kommt nicht zur Ruhe. Wieder muss die Polizei Präsenz zeigen, um Schüler zu schützen.
Siebtklässler flüchtet in Supemarkt
Was war am Mittwoch geschehen? Ein Siebtklässler soll von Jugendlichen, teilweise auch aus einer anderen Schule, außerhalb des Schulgeländes „gejagt“ worden sein, wie die Schulleitung weiter sagte. Die Jugendlichen hätten gerufen: „Wir stechen dich ab“. Sie seien mit Baseballschlägern und Messern bewaffnet gewesen. Der Schüler habe sich in einen nahe gelegenen Supermarkt geflüchtet, wo ihm geholfen worden sei. Die Schulleitung sprach außerdem von einem Drohbrief auf Arabisch, den die Schule erhalten habe.
Am heutigen Donnerstag soll die Schule unter Polizeischutz stehen. Auch der Supermarkt engagiert ab Donnerstag einen Wachdienst „zum Schutz der eigenen Mitarbeiter“.
Im Vorfeld hatte es noch während er Unterrichtszeit eine Bedrohungslage gegen einen Neuntklässler gegeben, wie die Schulleitung schreibt. Man rief die Polizei, „die zunächst nur mit vier Einsatzkräften erschien und letztlich Verstärkung benötigte“, heißt es weiter.
90 Jugendliche im Umkreis der Schule
Zeitweise sollen sich „circa 90, überwiegend männliche Jugendliche im Umkreis der Schule zusammengerottet haben“, schildert die Schule im erwähnten Schreiben. Davon ausgehend, dass der Konflikt noch nicht ausgetragen und daher eine Fortsetzung am nächsten Tag, also diesem Donnerstag, zu befürchten sei, bittet die Schulleitung „das gesamte Kollegium um besondere Aufmerksamkeit“. Tore sollen angeschlossen werden, Schüler sollen nur in Ausnahmefällen alleine auf die Toilette gehen, Anwesenheitslisten sollen akribisch kontrolliert werden.
In dem Schreiben heißt es laut Tagesspiegel weiter, die „Operative Gruppe Jugendkriminalität“, der zuständige Polizeiabschnitt 42 und der Präventionsbeauftragte informiert. Ab 7.15 Uhr werde die Polizei präsent sein.
Brandbrief der Bergiusschule zeigt kaum Wirkung
Erst im November hatte das Kollegium der Integrierten Sekundarschule in einem Brandbrief auf Probleme mit aggressiven, gewaltbereiten, bildungsfernen Schülern aufmerksam gemacht. Es gebe eine „bedrohliche Gewaltbereitschaft und verbale Übergriffe“ vor allem der männlichen Schüler, hieß es.
Zuvor war die Schule unter einem strengen Schulleiter jahrelang eine beliebte Schule gewesen, doch die Schülerschaft veränderte sich nach der Corona-Pandemie. Die soziale Mischung sorgt seitdem immer wieder für gewalttätige Zwischenfälle. Vor allem ein Teil der Schüler, die aggressiv, gewaltbereit und bildungsfern sind und zum Teil kein Deutsch sprechen und zuvor noch nie eine Schule besucht haben, sorgt für massive Probleme. Trotz des energischen Hilferufs, fühlt sich die Schule weiter im Stich gelassen, Maßnahmen zur Verbesserung der Lage greifen nicht.