
Nur noch zwei Tage, dann feiert Deutschland wieder die deutsche Einheit – in diesem Jahr jährt sich die Wiedervereinigung zum 35. Mal. Und das lässt wieder Debatten entstehen: Ist die Einheit geglückt oder nicht? Nach Ansicht von Brandenburgs Landtagspräsidentin Ulrike Liedtke ist noch viel zu tun: Sie machte sich jetzt dafür stark, mehr Respekt für Ostdeutschland aufzubringen.

Umgang mit Ostdeutschland ist „immer ein bisschen respektlos“
„Ich denke, das ist das Allerwichtigste, dass man nicht sagt: Ihr habt Probleme, weil ihr Demokratie nicht geübt habt oder weil ihr anders gearbeitet habt im Osten, weil ihr eine andere Demokratiebildung hattet“, sagte Liedtke in einem Interview. Diesen Umgang bezeichnet sie als „immer ein bisschen respektlos“. Sie wünsche sich, „dass man einander auf Augenhöhe begegnet, auch in solchen Begegnungen.“ Es gehe um die Anerkennung von Lebensleistung.
Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke zieht eine positive Bilanz. „Die Deutsche Einheit ist trotz aller Herausforderungen für die Brandenburgerinnen und Brandenburger eine Erfolgsgeschichte“, erklärte er in einer Mitteilung zum Tag der Deutschen Einheit. „Das Zusammenwachsen von Ost und West hat viel Kraft und Zeit gekostet – und wird es noch weiter tun.“ Der Prozess müsse gemeinsam gestaltet werden, „entschlossen, ohne Scheuklappen und Vorurteile“.
