Besondere Tiere, die in der Hauptstadtregion auftauchen, sorgen immer für ordentlich Wirbel – das lernten die Menschen in der Stadt erst vor zwei Jahren, als eine vermeintliche Löwin Kleinmachnow unsicher machte. Nun hat Berlin erneut einen außergewöhnlichen Gast: Laut Berichten wurde ein Polarfuchs in der Stadt gesichtet. Schon seit Tagen ist man in Velten in Brandenburg auf der Pirsch, dort ist das Tier entlaufen. Nun wurde es erstmals in Reinickendorf gesehen – und das Bezirksamt versucht, den Fuchs einzufangen.
Berichte: Polarfuchs aus Velten ist jetzt in Berlin angekommen
Schon am 26. Juni ist laut einem Bericht des Portals „Pirsch“ ein erster Hinweis beim Veterinäramt Oberhavel eingegangen – weil in der Stadt Velten ein Polarfuchs gesichtet wurde. Ein Foto, das die Märkische Oderzeitung auf Instagram veröffentlichte, zeigt das Tier mit hellem Fell und einem buschigen Schwanz. Das Tier sei in einem Wohngebiet aufgetaucht – wo genau, das verrieten die zuständigen Behörden nicht. Der Fall wurde sofort dem zuständigen Ordnungsamt und dem Landesamt für Umwelt gemeldet, heißt es in einem Bericht.
Die Behörden konnten den Halter bereits finden und kontaktieren – denn die Haltung ist streng reglementiert, weil die Tiere eine besondere Pflege brauchen. „Es wird angenommen, dass der Besitzer umfangreiche Maßnahmen zur Sicherung des Tieres ergreifen wird“, sagte ein Sprecher der Stadt Velten. Das ist offenbar bisher nicht passiert – oder hat nicht geklappt. Denn nun wurde der Polarfuchs auch in Berlin gesichtet. Am nördlichen Stadtrand, im Bezirk Reinickendorf, sei der Polarfuchs gleich mehrfach gesehen worden. Etwa 15 Kilometer von Velten entfernt, dem ursprünglichen Ort der Sichtung.

Behörden suchen nach dem Polarfuchs von Velten, Berliner sollen wachsam sein
Einmal habe ihn jemand am 28. Juni im Bereich der Schulzendorfer Straße gesehen, einmal am 30. Juni im Ortsteil Hermsdorf. Laut Berichten arbeiten die Behörden eng zusammen, um das Tier zu finden und sicherzustellen – der entlaufene Polarfuchs soll zurück in die Obhut seines Halters gebracht werden. Wer den Polarfuchs entdeckt, soll Sichtungen umgehend an die zuständigen Ämter melden. Aus dem Landratsamt Oberhavel heißt es am Mittwochnachmittag auf KURIER-Nachfrage, das Tier sei noch immer nicht gefasst. Man sei im engen Austausch mit den Berliner Behörden, sagte Kreissprecher Tobias Thieme dem KURIER. Der Fall liege nun aber in der direkten Zuständigkeit der Hauptstadt. Eine Anfrage an das Bezirksamt Reinickendorf bleib bisher unbeantwortet.
Aber: Wie gefährlich ist ein solcher Polarfuchs für die Bevölkerung? Aus Velten hieß es dazu: „Da es sich um ein in menschlicher Obhut gehaltenes Tier handelt, besteht mit hoher Wahrscheinlichkeit keine Gefahr für die Bevölkerung hinsichtlich potenziell ansteckender Erkrankungen.“ Polarfüchse sind, wie die meisten Füchse, Allesfresser, sind für den Menschen aber eigentlich nicht gefährlich. Im Gegenteil: Der Mensch bedroht eher die Lebensräume der Tiere. Die Füchse leben eigentlich in den arktischen Regionen, zeichnen sich durch ihr dichtes, weißes Winterfell aus. Es schützt sie vor allem vor der Kälte.