Der Sommer ist auch in Berlin die Hochzeit der Touristen – unzählige Menschen besuchen in der schönen Jahreszeit die Hauptstadt. Millionen sind es das ganze Jahr über. Und wer kommt, will Berlin natürlich in seiner ganzen Schönheit erleben. Eines der Highlights ist und bleibt dabei das Brandenburger Tor. Doch was halten Touristen wirklich von der wohl berühmtesten Sehenswürdigkeit der Stadt? Wir haben einen Blick in die Online-Bewertungen geworfen – und dort versteckt sich neben viel Lob auch der eine oder andere kritische Kommentar. Lesen Sie mal, wie herrlich Touristen in Berlin über das Brandenburger Tor lästerten …
Fiese Bewertungen: Touristen ziehen im Netz über das Brandenburger Tor her
Ein großes Tor aus Sandstein, durch das jeder Berlin-Tourist einmal flanieren will: Das Brandenburger Tor gehört noch immer zu den Top-Sehenswürdigkeiten der Stadt! Das Bauwerk am Pariser Platz ist das einzige erhaltene der 18 Stadttore, die Berlin einst hatte – und eine echte Vorzeige-Attraktion. Nicht ohne Grund wurden von hier auch die alljährlichen Silvesterpartys gesendet – und auch Großveranstaltungen wie Fanmeilen zu Fußball-Weltmeisterschaften fanden hier statt.
Aber: Was denken die Berliner Touristen über das Wahrzeichen, das einfach jeder sehen will? Sie sind natürlich voll des Lobes für das Bauwerk. Doch wer in die Tiefen der Bewertungen auf der Reise-Seite Tripadvisor und bei Google hinabsteigt, der findet schnell ein paar echte Läster-Perlen! „Das Brandenburger Tor ist zu groß und mir wurde vorher nicht gesagt, dass das nicht Brandenburg ist“, schreibt etwa ein Nutzer. „Bin total enttäuscht.“ Ob seine Kritik wirklich ernst gemeint ist oder nicht: unklar. Ein anderer schreibt: „Sehr uninteressantes Objekt für Standardtouristen. Der Baustil ist langweilig und austauschbar. Warum alle Welt hiervon Fotos macht, ist mir schleierhaft.“ Nur, wenn das Tor mit Licht angestrahlt wird, wie es beim „Festival of Lights“ der Fall ist, entstehe „etwas Faszinierendes, Neues“. Dafür sei aber auch eine weiße Wand ausreichend.

Einige gehen dem Brandenburger Tor in Berlin sogar aus dem Weg
Ein Nutzer kritisiert das Publikum. „Ich bin oft in Berlin, versuche aber dem Brandenburger Tor möglichst auszuweichen“, schreibt er. Häufig sei hier alles voll mit „Biertrinkern auf den unterschiedlichsten Fahrzeugen“, auch Nazis mischten sich dazwischen. „Nö, Restberlin ist viel zu schön, als dass man dorthin müsste.“ Ein Nutzer stellt fest: „Die historische Bedeutung des Ortes ist unbestreitbar. Aber heute ist er dominiert von Massen an Touristen. Und Bettlern aller Art.“
Ein wunderschönes Tor, als wir da waren war es sogar offen und man konnte durchgehen. Kann wohl gar nicht geschlossen werden. Sehr untypisch für ein Tor.“
Für viele scheint das Bauwerk auch einfach zu langweilig zu sein. „Unseren Erwartungen wurde das Tor nicht gerecht“, heißt es in einer Bewertung. „Wirkt nicht imposant. Eher ein einfaches Steintor.“ Und einer schreibt: „Ließ mich kalt. Es ist ein Tor und ohne besonderen Charakter. Die Umgebung ist nicht besonders beeindruckend.“ Eine Frau kritisiert, das Brandenburger Tor sei nur „eine langweilige Touristenattraktion, sehr voll und überbewertet“. Und ein Nutzer empfiehlt den perfekten Ablauf für den Besuch. „Zu Fuß durch, sagen ,Ah, das Brandenburger Tor‘ und nichts wie weiter“, schreibt er. Es sei nur ein großes Steintor in Mitte. Und einer macht seinem Ärger Luft: „Habe ein aufwendig verziertes Gebäude erwartet. Sehr enttäuschend.“
Auch bei den Rezensionen von Google lassen sich ein paar herrliche Läster-Kommentare erblicken. „Absolut unspektakulär – sehr laut, sehr voll und dementsprechend sehr dreckig“, schreibt ein Nutzer. Ein anderer: „Vollkommen überbewerteter Ort.“ Es sei ein wichtiges Bauwerk gewesen, als die Mauer noch stand. „Aber jetzt … Touristenkram.“ Und eine Frau schreibt: „Sehr ungemütlich. Wir konnten keine guten Fotos machen oder eine Weile rumhängen. Es gab eine laute Demonstration wie jeden Samstag. Da es sich um ein touristisches Gebiet handelt, sollte es nicht für solche Dinge genutzt werden. Wir sind schnell gegangen.“

Manche Berlin-Besucher nehmen das Brandenburger Tor mit viel Humor
Ein paar betrachten das Tor übrigens auch mit Humor. „Ein wunderschönes Tor, als wir da waren war es sogar offen und man konnte durchgehen“, heißt es in einer Bewertung. „Kann wohl gar nicht geschlossen werden. Sehr untypisch für ein Tor.“ Und ein Mann kritisiert, das Tor stehe trotz seines Namens nicht in Brandenburg. Es sei eher ein Durchgang, lasse sich nicht schließen. Der Platz des 18. März liege auf der einen Seite – das passe aber gar nicht, wenn man das Tor im Juli besucht. Und auf der anderen Seite liege der Pariser Platz, der sei aber gar nicht in Paris. Kurzum: „Viele Versprechungen und nichts dahinter.“