Nach 16 Jahren

Berlins oberster Tourismus-Boss Burkhard Kieker geht von Bord

Berlin sucht einen neuen Kapitän fürs Stadtmarketing. Dabei hätte Burkhard Kieker gerne weitergemacht. Doch der Aufsichtsrat sucht schon eine Nachfolge.

Author - Berliner KURIER
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VisitBerlin-Chef Burkhard Kieker hört nach 16 Jahren auf und geht in Rente.
VisitBerlin-Chef Burkhard Kieker hört nach 16 Jahren auf und geht in Rente.Markus Wächter

Wechsel an der Spitze des Berlin-Marketings: Nach 16 Jahren macht Burkhard Kieker Schluss. Oder besser gesagt: Er muss Schluss machen. Denn gerne hätte der Tourismus-Manager weitergemacht. Aber der Mann, dessen Team Berlin zur internationalen Lieblingsdestination für Touristen und Kongressgäste machte, zieht sich nun doch zurück. Sein Vertrag bei visitBerlin wird nicht verlängert – die Suche nach einer Nachfolge läuft schon auf Hochtouren, heißt es.

Eine Personalagentur soll den passenden Kopf finden, der die Erfolgsgeschichte weiterschreibt. „Herr Kieker, der seit 2009 an der Spitze des Unternehmens steht, hat einen großen Anteil daran, dass Berlin in dieser Zeit eine der weltweit führenden Destinationen geworden ist. Nunmehr geht es darum, diese Erfolgsgeschichte fortzusetzen und weiterzuentwickeln. Vor allem geht es darum, die internationale Strahlkraft unserer Hauptstadt noch weiter zu stärken. Wir als Aufsichtsrat werden jetzt mit Hochdruck daran arbeiten, eine zukunftsweisende Nachfolge zu finden“, heißt es von Visit-Aufsichtsratschef Oliver Schumacher in einer Pressemitteilung.

Kritik an Kieker nahm zuletzt zu

Kieker, der im nächsten Jahr 66 wird, bleibt noch bis Juni 2026 im Amt. Dann heißt es: Adieu Citylife, hallo Landleben. Denn der Marketingprofi will sich künftig noch mehr um seine Rinderzucht in der Uckermark kümmern – ein Kontrastprogramm zum Hauptstadttrubel.

Burkhard Kieker im Februar 2025 neben Berlins Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey (SPD).
Burkhard Kieker im Februar 2025 neben Berlins Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey (SPD).Eventpress/imago

16 Jahre prägte Kieker das Bild Berlins im In- und Ausland. Der frühere Journalist und Lufthansa-Manager brachte Stringenz und Strategie ins Stadtmarketing, feilte an der internationalen Marke „Berlin“ und versuchte sich an einem Mix aus Coolness und Kreativität, mit dem die Stadt weltweit punkten sollte.

Leider lief nicht alles glatt: Nach der Corona-Durststrecke erholte sich der Tourismus in Berlin langsamer als in anderen europäischen Metropolen – was Kieker auch öffentlich kommentierte. Seine kritische Meinung zu den Problemen des Flughafens BER sorgte für Diskussionen. Diskutiert wurde allerdings auch, dass Kieker kein schlagkräftiges Konzept gegen den Sauftourismus aus der Tasche zaubern konnte. Nun geht er bald in seine verdiente Rente. (KM)