Nach Sparhammer

Kein Verkauf mehr: BVG macht jetzt Schluss mit 29-Euro-Ticket!

Das Billig-Ticket wird aus dem Verkehr genommen. Die Berliner Verkehrsbetriebe und auch die S-Bahn haben jetzt schon den Internet-Verkauf eingestellt.

Author - Norbert Koch-Klaucke
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Bei der er BVG ist jetzt Schluss mit dem Verkauf des 29-Euro-Tickets.
Bei der er BVG ist jetzt Schluss mit dem Verkauf des 29-Euro-Tickets.Fabian Sommer/dpa

Das Ende ist vollzogen: Nach dem das im Sommer eingeführte 29-Euro-Ticket dem Sparhammer des Senats zum Opfer fiel, macht die BVG mit dem Billig-Fahrschein Schluss. Die Berliner Verkehrsbetriebe beenden um den 10. Dezember 2024 den Verkauf des Berlin-Abos. Nach anfänglichen Zögern zog jetzt auch die S-Bahn nach.

Der Senat muss im Haushalt Milliarden sparen. Daher wird nun auch das sogenannte Berlin-Abo aus dem Verkehr gezogen. Der Grund: Man will nicht mehr bis zu 300 Millionen Euro pro Jahr aus dem Landesetat ausgeben, um das günstige Monatsticket zu subventionieren, mit dem Fahrgäste der BVG und der Berliner S-Bahn für nur 29 Euro in den Tarifzonen A und B unterwegs sein dürfen.

Über 250.000 Berliner sollen 29-Euro-Ticket seit Juli erworben haben. Wer noch keines hat, kann es bisher noch im Internet bei der BVG buchen. Auch bei der S-Bahn ist es noch möglich, das Abo zu erwerben – für ab Januar 2025. Theoretisch wäre es dann noch 12 Monate lang gültig.

Doch die BVG beendet jetzt den Verkauf, wie der KURIER erfuhr. Offenbar wollte man das 29-Euro-Ticket schon längst abstellen. Doch „technisch sind Anpassungen im Vertriebssystem nicht jederzeit möglich“, heißt es. Und: „Der Verkauf für Januar läuft noch bis zum 10. Dezember, dann ist Schluss.“ Offiziell hat dies die BVG noch nicht bestätigt. Mittlerweile wurde aber im Internet der Verkauf eingestellt.

29-Euro-Ticket: Der Verkauf sollte schon längst eingestellt werden

Die Berliner S-Bahn wollte das Ticket nicht aus dem Online-Verkauf nehmen. „Das Berlin-Abo ist noch ein gültiges Tarif-Produkt und wir sind daher verpflichtet, es zum Kauf anzubieten“, sagt ein S-Bahn-Sprecher dem KURIER, nach dem herauskam, dass die BVG den Ticket-Verkauf zum 10. Dezember einstellen will. Aber jetzt ist auch das Berlin-Abo nicht mehr auf den Internetseiten der S-Bahn zu bekommen.

Der Grund für den Verkaufsstopp bei der BVG: Wenn noch mehr Abonnenten dazukommen, müsste der Senat noch mehr Geld dafür berappen, was man aber nicht will. Daher plant man auch, bestehende Abos schon vorzeitig zu kündigen und diese in teure Umweltkarten (monatlich 71,40 Euro) oder in das Deutschlandticket (ab Januar kostet es 58 Euro/Monat) umzuwandeln.

Noch wird darüber in Gremien des Senats mit BVG und S-Bahn verhandelt. Aber: Der verkehrspolitische Sprecher der CDU-Fraktion, Johannes Kraft, bestätigte bereits, dass eine schnelle Kündig des 29-Euro-Tickets möglich sei. Demnach könnten Kundinnen und Kunden von einem Sonderkündigungsrecht Gebrauch machen, wenn sie keine Umwandlung wollen. „Im Idealfall“, so Kraft zum RBB, greife die neue Regelung zum 1. Januar, so dass 2025 keine Subventionen mehr für das 29-Euro-Ticket Ticket nötig wären.

Dagegen wehrt sich Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey (SPD). Schon nach dem beschlossenen Aus des 29-Euro-Tickets erklärte sie, dass diese dann auch ein Jahr lang weiter laufen werden. Sie gehe davon, dass die Bestands-Abos für die vollen zwölf Monate weiterlaufen würden. „Die Menschen, die ein Ticket haben, haben für ein Jahr einen Vertrag gemacht. Und ich gehe ganz klar davon aus, dass wir einen Vertrauensschutz haben“, sagte sie.