Baustellen, Staus

UPDATE+++BVG-Streik: Wieder mehr Staus auf den Straßen – SO kommt man in Berlin ans Ziel

Nach den Winterferien: Die neue Woche startet am 10. Februar mit einem ganztägigen Warnstreik. Der KURIER sagt, welche Bus-Linien fahren und was Autofahrer unbedingt beachten müssen.

Author - Norbert Koch-Klaucke
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Straßenbahnfahrer Manuel von Stubenrauch befestigt während des Warnstreiks der Gewerkschaft Verdi bei den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) eine Verdi-Fahne am Scheibenwischer eines Busses. (zu dpa: «Zweiter Warnstreik bei BVG führt zu Einschränkungen»)
Straßenbahnfahrer Manuel von Stubenrauch befestigt während des Warnstreiks der Gewerkschaft Verdi bei den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) eine Verdi-Fahne am Scheibenwischer eines Busses. (zu dpa: «Zweiter Warnstreik bei BVG führt zu Einschränkungen»)Jürgen Heinrich/imago

Schöner Schulanfang und Arbeitswochenbeginn! Wer in den Ferien verreist war und es noch nicht mitbekommen haben solltet: Am Montag (10. Februar) gibt es wieder einen ganztägigen Warnstreik bei der BVG. Nichtfahrende Bussen und Bahnen der Verkehrsbetriebe sorgen dafür, dass die Straßen voller werden als sonst. Dazu kommen neue Baustellen, die Autofahrern das Leben schwer machen. Der KURIER sagt, wie sie am Montag zur Arbeit und Schule fahren.

Bei den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) ist ein ganztägiger Warnstreik angelaufen. Der Ausstand der Gewerkschaft Verdi begann am frühen Morgen, wie Verhandlungsführer Jeremy Arndt sagte. „Der Streik hat pünktlich begonnen und die Fahrzeuge sind alle auf dem Hof“, sagte Arndt. „In der Zeit des Streiks werden alle U-Bahnen und Straßenbahnen sowie die meisten Busse ausfallen“, teilt die BVG mit. Linien, die im Auftrag der BVG von anderen Unternehmen gefahren werden, sind nicht vom Warnstreik betroffen. Gleiches gilt für die S-Bahn, die nicht von der BVG, sondern von der Deutschen Bahn betrieben wird.

BVG-Streik: Auf diesen Straßen staut es sich aktuell

Die Verkehrsinformationszentrale (VIZ) meldet: Im gesamten Stadtgebiet wird es jetzt zum Feierabendverkehr deutlich voller! Auf folgenden Abschnitten sind aktuell Staus mit etwa 20 Minuten: B1/B5 Alt-Friedrichsfelde, Landsberger Allee (Höhe Marzahner Knoten),  Späthstraße, Spandauer Damm, Rohrdamm und  Schönwalder Straße.

BVG-Streik: S-Bahn setzte mehr Züge ein

Zwischen 9 und 14 Uhr hatte die S-Bahn kurzfristig ihr Angebot auf den Linien S1, S3 und S5 verstärkt. Auf folgenden Strecken wurden zusätzliche Fahrten angeboten:

Mahlsdorf – Warschauer Straße,

Karlshorst – Ostbahnhof,

Zehlendorf – Potsdamer Platz.

Grund: Der Verkehr auf den Straßen soll entlastet, Staus vermieden werden. Denn die VIZ geht davon aus, viele Fahrgäste, die normalerweise öffentliche Verkehrsmittel nutzen, auf Autos, Fahrräder oder andere Verkehrsmittel umsteigen. Es wird ein deutlich höheres Verkehrsaufkommen erwartet.

Der VIZ meldet, dass es vor allem an Baustellen zu Staus kommt. Auf den Stadtautobahnen rollt es. Nur auf der Avus (A115) gibt es vor dem Kreuz Zehlendorf Stau.

BVG-Streik: Das ist der Grund

Seit über einem Monat fordert die Gewerkschaft Verdi mindestens 750 Euro monatlich mehr für die etwa 16.000 BVG-Beschäftigten. Heißt: Das sind 25 Prozent mehr Gehalt! Dazu kommen noch Zulagen für Fahrer von Bussen, Straßen- und U-Bahnen.

Das Gesamtpaket bedeutet unter dem Strich eine Summe von jährlich 250 Millionen Euro, die die landeseigenen Berliner Verkehrsbetriebe und der Senat nicht zahlen wollen. Stattdessen wollen die Arbeitgeber schrittweise nur etwa 15 Prozent mehr Lohn zahlen.

Streikende BVG-Mitarbeiter vor der Zentrale ihres Unternehmens
Streikende BVG-Mitarbeiter vor der Zentrale ihres UnternehmensSoeren Stache/dpa

Ganz klar: Damit lässt Verdi sich nicht abspeisen. Innerhalb von zwei Wochen gibt es nun an diesem Montag den zweiten, ganztägigen Warnstreik. Ab 3 Uhr geht es am 10. Februar los. Fast alle Busse, Straßen- und U-Bahnen bleiben ab diesen Zeitpunkt 24 Stunden lang außer Betrieb. Und auch danach werden sie am darauffolgenden Dienstag nicht gleich wieder nach Fahrplan rollen.

BVG-Streik am Montag: DIESE Bus-Linien fahren

Aber es gibt einen Notfahrplan. Nach derzeitigen Stand werden die Buslinien 106, 114, 118, 133, 161, 168, 175, 179, 204, 218, 234, 263, 275, 316, 318, 320, 326, 334, 349, 358, 363, 380, N12, N23, N35, N39, N53, N61, N63, N69, N84, N91, N95, N97 fahren.

Meist sind es Strecken, die Berliner aus dem mit Öffis schlecht angebundenen Stadtrand zur nächsten S-Bahn-Station bringen. Denn die Züge der S-Bahn und der Regionalbahnen sind von dem Warnstreik nicht betroffen.

Der Grund, warum trotz Warnstreik überhaupt Bus-Linien bedient werden: Diese Strecke werden von Dienstleistern im Auftrag der BVG gefahren, deren Unternehmen nicht vom Arbeitskampf betroffen sind. Dennoch müssen BVG-Fahrgäste aufpassen.

Mit vollen S-Bahnzügen müssen Berliner am BVG-Streiktag rechnen.
Mit vollen S-Bahnzügen müssen Berliner am BVG-Streiktag rechnen.Anne Schönharting / OSTKREUZ

Ohne Einschränkungen am Streiktag im Einsatz sind die Fähren F10, F11, F12. Auch die BVG-Muva-Busse fahren.

BVG-Streik: Droht bei der S-Bahn wieder ein Chaos?

Hoffentlich bleibt die S-Bahn mit technischen Problemen oder Notfalleinsätzen verschont. Denn diese sorgten am ersten Warnstreiktag der BVG (27. Januar) für Chaos auf einigen wichtigen S-Bahn-Strecken – mal abgesehen von volleren Zügen.

Voll wird es am Montag auch auf den Berliner Straßen, wenn vor allem Pendler versuchen, mit dem Auto den BVG-Streik zu umfahren. Vor allem auf den  Stadtautobahnen ist im Berufsverkehr mit deutlichen längeren Fahrzeiten zu rechnen.

Die S5 zwischen Strausberg-Nord und Westkreuz wird bei diesem BVG-Warnstreik eine der wichtigsten Alternativen zur U-Bahn sein. Vor allem für die Pendler, die sonst ab Hönow oder Biesdorf mit der schnelleren U-Bahnlinie U5 in die Berliner Innenstadt fahren. Sie müssen nun auf die S5 ausweichen.

BVG-Warnstreik: Autofahrer müssen auf DIESE Baustellen achten!

Staus drohen im Bereich Dreieck Charlottenburg und Dreieck Neukölln sowie an der Baustelle auf der A115 im Bereich Kreuz Zehlendorf. Voll kann es auch auf den Bundesstraßen B1, B2, B5, B96, B96a und B158 werden. Diese Baustellen in diesen Berliner Ortsteilen sorgen am Streiktag für zusätzliche Einschränkungen:

Mit vollen Stadtautobahnen ist am BVG-Streiktag zu rechnen.
Mit vollen Stadtautobahnen ist am BVG-Streiktag zu rechnen.Rolf Kremming/imago

- Neu-Hohenschönhausen: An der Kreuzung Falkenberger Chaussee/Vincent-van-Gogh-Straße beginnen am Montagmorgen Sanierungsarbeiten der Fahrbahn. Für etwa zwei Wochen gibt es im gesamten Kreuzungsbereich Fahrbahneinschränkungen. Im Anschluss folgen weitere Arbeiten.

- Oberschöneweide: Auf der Siemensstraße beginnen am Morgen Straßenarbeiten. Für ca. zwei Wochen ist die Straße in Höhe Deulstraße auf einen Fahrstreifen je Richtung verengt.

-Bohnsdorf: An der Waltersdorfer Straße beginnt um 06:00 Uhr ein Kraneinsatz. Die Straße ist bis 14.02.2025 in beiden Richtungen zwischen Dahmestraße und Wachtelstraße für den Kfz-Verkehr gesperrt. Eine Umleitung ist ausgeschildert.

-Tempelhof: Am Vormittag wird auf der Friedrich-Karl-Straße eine Fläche zur Lagerung von Baumaterial abgegrenzt. Bis Ende April steht in Richtung Attilastraße hinter dem Tempelhofer Damm nur ein Fahrstreifen zur Verfügung. ■