Druck wird aufgebaut

Der Warnstreik läuft noch, da droht Verdi schon mit Mega-Streik!

Die Fronten sind bei den BVG-Beschäftigten und der Arbeitgeberseite verhärtet. Nun kommt mitten im Warnstreik die Gewerkschaft mit einem Ultimatum.

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Warnstreikveranstaltung in der Holzmarktstraße vor der BVG-Zentrale: Die Verdi-Mitglieder zeigen das Ultimatum an. Werden innerhalb von 40 Tagen ihre Forderungen nicht erfüllt, kommt es zum Mega-Streik.
Warnstreikveranstaltung in der Holzmarktstraße vor der BVG-Zentrale: Die Verdi-Mitglieder zeigen das Ultimatum an. Werden innerhalb von 40 Tagen ihre Forderungen nicht erfüllt, kommt es zum Mega-Streik.Thomas Meyer/Ostkreuz

Jetzt lässt die Gewerkschaft Verdi richtig die Muskeln spielen. Der Warnstreik bis Dienstag ist noch voll im Gange, da wird schon mit einem Mega-Streik gedroht, der mehrere Tage dauern kann – und nicht nur 24 Stunden wie am heutigen Montag (10. Februar)!

Der Streik einen Tag vor der zweiten Tarifverhandlungsrunde am 11. Februar: Die BVG  kritisierte den Arbeitskampf von Verdi als „unverhältnismäßig“. Die Verkehrsbetriebe riefen die Gewerkschaft auf, Lösungen am Verhandlungstisch zu finden. „Verhandeln heißt, Kompromisse zu finden und aufeinander zuzugehen“, teilte die Arbeitgeberseite mit.

Doch Verdi ist kampfbereit. Die Gewerkschaft fordert für die rund 16.000 BVG-Beschäftigten monatlich 750 Euro mehr, ein 13. Monatsgehalt, eine Fahrdienst- beziehungsweise Wechselschichtzulage in Höhe von 300 Euro sowie eine Schichtzulage von 200 Euro.

Dies steht auch in der Petition, die die Streikenden am Montagvormittag Verkehrssenatorin Ute Bonde (CDU) übergaben. Sie ist auch für die landeseigene BVG zuständig. Bonde hatte bereits klargemacht, dass die Forderungen der BVG-Belegschaft nicht finanzierbar sind. Das Gesamtpaket würde dem Land Berlin jährlich 250 Millionen Euro kosten.

BVG-Streik: Die Mehrheit ist zum Mega-Streik bereit

Da die ablehnende Haltung bekannt ist, war die Petition zum Teil auch ein Ultimatum, wie Verdi-Sprecher Kalle Kunkel sagte. Sollten die Gewerkschafts-Forderungen nicht bis zur fünften Verhandlungsrunde am 21. März erfüllt werden, sei die Mehrheit der Beschäftigten zum unbefristeten Arbeitskampf bereit.

Und das könnte so kommen. Denn Verdi gefällt das Angebot nicht, dass die BVG vorlegte und über das auch bei der zweiten Verhandlungsrunde am Dienstag gesprochen wird.

Es geht unter anderem um 15,3 Prozent mehr Geld für die Beschäftigten. Der neue Tarifvertrag soll rückwirkend ab 1. Januar 2025 gelten. Enthalten sind auch Steigerungen von bis zu 84 Prozent bei Zulagen, insbesondere für Schichtarbeit und für die 7.400 Fahrerinnen und Fahrer.

Da Verdi nicht annehmen will und die BVG aufgrund der Sparzwänge nicht ihr Angebot weitaus höher nachbessern kann, könnten sich die Verhandlungen in der Tat bis März ziehen – inklusive weiterer Warnstreiks – bis es zum richtigen, mehrtägigen Ausstand bei der BVG kommt. ■