Der zweite Warnstreik bei den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) ist offiziell beendet. Das melden sowohl BVG als auch die Gewerkschaft Verdi. Frieden kehrt aber nicht ein, der Warnstreik vom Montag dürfte nicht die letzte Arbeitsniederlegung gewesen sein. Heute steht die dritte Verhandlungsrunde an – und die Gewerkschaft droht mit einem Mega-Streik.
Der von der Verdi organisierte Warnstreik endete um 3 Uhr. Kurz nach 3 Uhr wurde der Betrieb schrittweise wieder aufgenommen. Inzwischen sind alle U-Bahnen, Straßenbahnen und Busse in Berlin wieder wie gewohnt unterwegs, meldete die BVG um 6.02 Uhr.
BVG und Verdi: Heute steigt die dritte Gesprächsrunde
Die kurze Pressemitteilung endet mit einem Appell an die Gewerkschaft: „Die BVG kritisiert die Arbeitsniederlegung als überzogen und fordert Verdi auf, konstruktiv an der Verhandlungslösung mitzuwirken.“ Denn beide Seiten kommen heute zur dritten Gesprächsrunde zusammen. Doch die Fronten sind verhärtet, Verdi baut immer mehr Druck auf.
Die Streikenden hatten am Montagvormittag Verkehrssenatorin Ute Bonde (CDU) eine Petition übergeben, die auch als Ultimatum zu verstehen ist, wie Verdi-Sprecher Kalle Kunkel sagt. Sollten die Gewerkschafts-Forderungen nicht bis zur fünften Verhandlungsrunde am 21. März erfüllt werden, sei die Mehrheit der Beschäftigten zum unbefristeten Arbeitskampf bereit. Wenn Busse und Bahnen der BVG aber mehrere Tage nicht fahren, würde Berlin wirklich still stehen.
Verkehrssenatorin Ute Bonde: Forderungen nicht finanzierbar
Der zweite Arbeitskampf in der laufenden Tarifrunde war dagegen nur auf 24 Stunden angelegt. U-Bahnen, Busse und Trams blieben in den Depots. Fahrgäste mussten auf andere Verkehrsmittel ausweichen. Die S-Bahn und der Regionalverkehr waren vom Warnstreik nicht betroffen.
Die Gewerkschaft fordert für die rund 16.000 Beschäftigten monatlich 750 Euro mehr bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Zudem verlangt sie ein 13. Monatsgehalt, eine Fahrdienst- beziehungsweise Wechselschichtzulage in Höhe von 300 Euro sowie eine Schichtzulage von 200 Euro.

Das Angebot der BVG wies Verdi zurück. Es sah unter anderem 15,3 Prozent mehr Geld für die Beschäftigten bei einer Laufzeit von vier Jahren bis Ende 2028 vor. Enthalten darin sind auch Steigerungen von bis zu 84 Prozent bei Zulagen, insbesondere für Schichtarbeit und für die 7400 Fahrer.
Verkehrssenatorin Ute Bonde (CDU) hatte bereits klargemacht, dass die Forderungen der BVG-Belegschaft nicht finanzierbar sind. Das Gesamtpaket würde dem Land Berlin jährlich 250 Millionen Euro kosten.
Können sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer nicht einigen, droht im März der Mega-Streik, der Berlin lahmlegen würde. ■