Brandenburg

Weltweit gefürchtet: Maul- und Klauenseuche in Hönow ausgebrochen

Eine Herde von elf Wasserbüffeln ist betroffen, drei Tiere sind bereits verendet. Die restliche Herde wird getötet.

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Ein Wasserbüffel steht in einem Teich auf einer Feuchtwiese im Landschaftspark Rudow-Altglienicke bei Schönefeld und schaut in die Kamera.  In Hönow sind drei Wasserbüffel an MKS verendet.
Ein Wasserbüffel steht in einem Teich auf einer Feuchtwiese im Landschaftspark Rudow-Altglienicke bei Schönefeld und schaut in die Kamera. In Hönow sind drei Wasserbüffel an MKS verendet.dpa

Der Erreger ist für Tiere wie Rinder hoch ansteckend: In Brandenburg ist ein Ausbruch der Maul- und Klauenseuche bestätigt worden. Laut Tagesspiegel soll der Ausbruch sich in Hönow an der Grenze zu Berlin ereignet haben, betroffen sei eine Herde von elf Wasserbüffeln.

Wie Agrarministerin Hanka Mittelstädt (SPD) am Vormittag in Potsdam sagte, sind drei Wasserbüffel in Kreis Märkisch-Oderland davon betroffen und verendet. Der Landkreis habe mit Spezialisten alle erforderlichen Maßnahmen angeordnet, um die Ursache zu untersuchen.

„Die Maschinerie ist angelaufen“, sagte Mittelstädt. „Der Tierbestand wird derzeit tierschutzgerecht getötet und unschädlich beseitigt.“ Das Virus gilt für den Menschen als ungefährlich, ist aber für Rinder, Schweine oder auch Schafe hoch ansteckend.

Seit 1988 ist in Deutschland kein Fall der gefürchteten Tierseuche aufgetreten. Die Krankheit kommt laut Loeffler-Institut für Tierseuchen bei Klauentieren (Rinder, Schafe, Ziegen und Schweine) in der Türkei, im nahen Osten und in Afrika, in vielen Ländern Asiens und in Teilen Südamerikas vor.  Auch  Zoo- und Wildtiere können an MKS erkranken. Empfänglich sind aber auch Elefanten, Igel und Tiere anderer Gattungen.  Der Mensch, falls er einem großen Infektionsdruck ausgesetzt ist, kann eine Infektion durchmachen, die aber in der Regel mild, ähnlich einem grippalen Infekt, verläuft und gefahrlos ist.

Deutschland und die EU sind bisher amtlich anerkannt frei von MKS. Für den Menschen als Verbraucher von pasteurisierter Milch, daraus hergestellten Milchprodukten oder von Fleisch bestünde laut Loeffler-Institut jedoch auch im Falle einer Einschleppung der MKS nach Deutschland keine Gefahr.  Die MKS-Viren werden nur durch hohe Temperaturen (über 50°C) oder ein saures Milieu relativ rasch inaktiviert.

Zuletzt brach im Jahr 2001 in Großbritannien die seit Jahrzehnten größte Epidemie der Maul- und Klauenseuche aus. Es folgten Ausbrüche in Frankreich, in den Niederlanden und in Irland. Millionen von Tieren mussten getötet werden und es entstand ein wirtschaftlicher Schaden im Ausmaß von mehreren Milliarden Euro. ■