Festliche Stimmung, Vorfreude auf Weihnachten, volle Karussells, Drängeleien an den Buden: So sah es bisher auf den Berliner Weihnachtsmärkten aus. Doch an Tag 1 nach dem schrecklichen Anschlag von Magdeburg wird auch in Berlin vieles anders sein. Das mulmige Gefühl, die Angst sind zurück – fast auf den Tag genau acht Jahre nach dem Terroranschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt an der Gedächtniskirche. Der Terroranschlag von Magdeburg hat auch Folgen für Berlin.
Berlin reagiert, die Besucher der Berliner Weihnachtsmärkte werden es heute sehen: Die Polizei erhöht ihre Präsenz auf den Berliner Weihnachtsmärkten nach der tödlichen Attacke auf den Magdeburger Markt. Das teilt Berlins Innensenatorin Iris Spranger mit. Das soll die Sicherheit erhöhen – führt einem gleichzeitig aber auch die Gefahr vor Augen.
Weihnachtsmärkte: Sicherheitskonzept mit Polizei abgestimmt
Schon bei der Planung der Berliner Weihnachtsmärkte spielte das Thema Sicherheit für die Veranstalter eine wichtige Rolle. „Das Sicherheitskonzept wurde mit dem Bezirk sowie Polizei und Feuerwehr in engster Zusammenarbeit erstellt und abgestimmt“, sagte etwa Weihnachtsmarkt-Sprecherin Kristin Ferigo mit Blick auf den Markt auf dem Breitscheidplatz.
Security und Polizisten seien stets vor Ort. Durch die Begrenzung mit Pollern und Betonblöcken sei der Markt nach außen hin abgesichert. Bei einem islamistischen Anschlag auf den Weihnachtsmarkt im Jahr 2016 starben 13 Menschen. „Die Weihnachtsmärkte sind sich der Verantwortung beim Thema sehr bewusst. Es wird viel Arbeit in die Sicherheitskonzepte gesteckt, damit die Besucher auch wirklich ein gutes Gefühl beim Besuch haben“, erklärte Ferigo.
Spranger sagte am Morgen, dass Polizei und Feuerwehr den Magdeburger Kollegen zudem umgehend ihre Unterstützung angeboten hätten. Die Sicherheitsbehörden stünden im engen Austausch miteinander, um über das weitere Vorgehen zu beraten. „Ich bin zutiefst erschüttert über den schrecklichen Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg“, sagt die SPD-Politikerin. „Mein aufrichtiges Mitgefühl gilt jetzt in dieser schweren Zeit den Opfern und ihren Angehörigen.“
Laut Spranger kam der Rettungshubschrauber Christoph 100 am Standort Helios-Klinikum Berlin-Buch in der Nacht zum Einsatz und unterstützte die Magdeburger Rettungskräfte. Die Berliner Feuerwehr habe auch Hilfe bei der Einsatznachsorge und der psychosozialen Notfallversorgung angeboten. „Ich bin in Gedanken auch bei den vielen Verletzten, den Ersthelfenden und den Einsatzkräften vor Ort“, so die Senatorin.
Vor acht Jahren: Attentäter rast mit Lkw auf Breitscheidplatz
Bei der Tat kamen ein Erwachsener und ein Kleinkind ums Leben. Nach Angaben der Polizei gab es über 60 Verletzte, darunter mehrere Schwerstverletzte. Nach Worten von Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) können weitere Tote nicht ausgeschlossen werden.
Ein 50 Jahre alter Arzt aus Bernburg wurde als Tatverdächtiger festgenommen. Der Mann aus Saudi-Arabien ist nach bisherigen Erkenntnissen ein Einzeltäter und war den Behörden bisher nicht als Islamist bekannt, wie es hieß.

Die Attacke in Sachsen-Anhalt erfolgte fast auf den Tag genau acht Jahre nach dem islamistischen Terroranschlag auf den Weihnachtsmarkt in Berlin. Am 19. Dezember 2016 war ein Terrorist am Breitscheidplatz an der Gedächtniskirche mit einem Lastwagen in die Menschenmenge gefahren. Durch die Tat starben insgesamt 13 Menschen, einer von ihnen Jahre später an den Folgen. Mehr als 70 Menschen wurden verletzt, manche von ihnen schwer. Der Attentäter floh nach Italien, wo er von der Polizei erschossen wurde. ■