Bis Sommer 2027

Berlin kann fix sein: A100 – so schnell entsteht die neue Ringbahnbrücke

Im März wurde die marode Brücke an der A100 in Berlin-Westend ganz schnell abgerissen. Im Eiltempo soll ab Oktober der Neubau für 80 Millionen Euro entstehen.

Author - Berliner KURIER
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So soll die neue Ringbahnbrücke an der A100 aussehen. Andreas Irngartinger, technischer Geschäftsführer der Projektgesellschaft Deges, zeigt eine Computerdarstellung des Neubaus.
So soll die neue Ringbahnbrücke an der A100 aussehen. Andreas Irngartinger, technischer Geschäftsführer der Projektgesellschaft Deges, zeigt eine Computerdarstellung des Neubaus.Jens Kalaene/dpa

Da staunt der Fachmann und der Laie wundert sich. Beim Thema Ringbahnbrücke scheint Berlin mächtig auf die Tube zu drücken. Erst wurde im Frühjahr das marode Bauwerk, das als Zubringer der A100 im Berliner Westen diente, in nur wenigen Tagen abgerissen. Nun soll es beim Neubau auch ganz fix gehen. Schon im Sommer 2027 soll er stehen und das jetzige Verkehrsdrama mit Umleitungen in Berlin-Westend für immer beenden.

Normalerweise kann es dauern, bis in Berlin etwas Neues entsteht. Man denke nur an den BER, der nach 14 Jahren fertig wurde. Nun will man aber keinen neuen Flughafen, sondern nur eine Brücke bauen. Doch die gesamte Bauzeit für die neue Ringbahnbrücke ist mit weniger als zwei Jahren veranschlagt – das gilt für ein Projekt dieser Größe als äußerst ambitioniert.

Bis Sommer 2027 soll sie also stehen. Das teilten die bundeseigene Autobahngesellschaft und die zuständige Projektgesellschaft Deges mit. Mit dem Bau wurde nach einem europaweiten Vergabeverfahren die österreichische Arbeitsgemeinschaft Habau/MCE beauftragt. Baustart ist Mitte Oktober.

An den Gleisen der S-Bahn: Nur eine Auffahrt blieb nach dem Abriss der maroden Ringbahnbrücke übrig. Ab Mitte Oktober sollen hier die Arbeiten für den Neubau beginnen.
An den Gleisen der S-Bahn: Nur eine Auffahrt blieb nach dem Abriss der maroden Ringbahnbrücke übrig. Ab Mitte Oktober sollen hier die Arbeiten für den Neubau beginnen.Hannes P. Albert/dpa

„Weitgehend parallel zur Ringbahnbrücke soll außerdem der Neubau der ebenfalls abgebrochenen Westendbrücke erfolgen“, hieß es. „Perspektivisch soll somit die Richtungsfahrbahn Nord der A100 im Abschnitt zwischen Messedamm und Spandauer Damm im Sommer 2027 wieder befahrbar sein.“

An der A100: Neue Ringbahnbrücke soll 80 Millionen Euro kosten

Die neue Brücke soll mit Lärmschutzwänden ausgestattet werden, um die Belastung für die Anwohnerinnen und Anwohner zu verringern. Dafür soll auch lärmmindernder Asphalt verbaut werden. Die rund 80 Millionen Euro Baukosten zahlt der Bund.

Damit der Bau auch in der schnellen Zeit realisiert wird, lockt der Bauherr im Vertrag mit der sogenannten Bonus-Malus-Regelung. Sind die Firmen mit der Brücke bis Sommer 2027 oder früher fertig, gibt es eine Prämie. Wird der Bau später fertig, müssen Baufirmen eine Strafe zahlen.

Die alte Ringbahnbrücke war Teil des Autobahndreiecks Funkturm, über das täglich 230.000 Fahrzeuge rollten. Im März musste sie gesperrt werden, weil ein Riss im Tragwerk immer größer wurde. Kurz darauf wurde die Brücke, die über die Ringbahn der S-Bahn führt, abgerissen. Das Gleiche passierte mit der parallel gelegenen Westendbrücke.

Derzeit läuft der Autoverkehr über Umleitungen auf der A100 und durch Wohngebiete. Autos, Busse, Laster – Stress für Autofahrer und Anwohner. Mit Start des Brückenbaus kommen weitere Umleitungen dazu.

Auch der S-Bahn-Verkehr wird ab kommenden Herbst im Berliner Westend eingeschränkt. Die Verbindung wird während der Bauarbeiten immer wieder gesperrt werden müssen. Derzeit werde mit der Bahn und der S-Bahn ein entsprechendes Verkehrs- und Sperrkonzept abgestimmt, sagt Andreas Irngartinger, technischer Geschäftsführer der Projektgesellschaft Deges.