
In den Kleingärten von Berlin trifft sich die ganze, bunte Vielfalt der Hauptstadt – und so bunt wie die Stadt sind auch die verschiedenen Gärten. In der Kleingartenanlage Bornholm in Prenzlauer Berg sticht eine Parzelle besonders hervor – die von Hans-Joachim Jung, auch bekannt als „Hajo“. Sein Grundstück ist über und über mit tropischen Pflanzen bestückt, ist ein echter Hingucker. Der Berliner schaffte es damit auch schon in die Garten-Soap „Von Hecke zu Hecke“. Der KURIER warf einen Blick in den wohl speziellsten Kleingarten Berlins.
Berlins stacheligster Kleingarten: In Hajos Paradies stehen überall Kakteen
Schon in der vergangenen Woche besuchten die KURIER-Reporter die Kleingartenanlage Bornholm – eigentlich, um sich die besten Tipps der Hobby-Gärtner zu holen. Dabei ging es auch vorbei am Kaktus-Garten von Hajo … und der ist kaum zu übersehen. Am Boden, in einem Gewächshaus, auf Regalen: Überall stehen hier Kakteen, große, kleine, dicke, dünne. Dazu jede Menge tropische Pflanzen. Was ist hier los?

Am Abend trifft der KURIER dann den Kakteen-Gärtner persönlich. Viel Zeit hat Hajo nicht, denn es sind wichtige Arbeiten am Garten zu erledigen. Doch ein schneller Blick auf das Paradies ist drin. Hajo ist eigentlich Kranfahrer, erzählt er – und entdeckte die Liebe für besondere Pflanzen schon als Kind, nachdem er zur Einschulung einen Kaktus geschenkt bekam. „Von Haus aus war bei mir immer eine Liebe zur Natur da“, sagt er. Als Erwachsener wurde das besondere Hobby dann durch seine Reiselust buchstäblich angestachelt. „Ich wollte dorthin, wo es warm war und wo tropische Pflanzen wachsen.“
Wie viele Kakteen und Pflanzen heute in seinem Garten wachsen, kann er selbst nicht sagen. Hunderte, wenn nicht Tausende müssen es sein, schätzen die KURIER-Reporter. Der älteste stammt aus Hajos Schulzeit, ein heute riesiges Ungetüm, das über mehrere Meter im Gewächshaus wuchert. „Den habe ich mir am Ende meiner Schulzeit gekauft, habe ihn mit der Sackkarre im BVG-Bus aus dem Baumarkt geholt“, sagt er. Als er ihn bekam, sei er mannshoch gewesen, vielleicht 1,70 Meter groß. Kein Vergleich zu heute. „Der wächst wie eine Rakete.“

Vor mehr als 20 Jahren, im Jahr 2001, übernahm er den Garten. Damals sei hier aber nichts gewesen, sagt er, hatte damals aber nur eine Handvoll Pflanzen. „In der Wohnung bringt man ja nicht allzu viel unter.“ Im Garten war dann Platz für reichlich Pflanzen, immer mehr kamen hinzu. Die Sammlerstücke von Hajo wachsen im herrlichen Sonnenschein, nur im Winter wird alles mit einem Dach abgedeckt, damit sie nicht zu feucht werden. Fehlender Regen im Sommer ist für die stacheligen Kameraden von Hajo deshalb eher ein Segen. Andere Pflanzen wie Engelstrompeten und das Gemüse, das er anbaut, brauchen hingegen schon mehr Pflege.
Hajo schaffte es mit seinem Kaktus-Paradies schon in die Soap „Von Hecke zu Hecke“
Mit seinem besonderen Garten hat es Hajo auch schon in die Garten-Soap „Von Hecke zu Hecke“ geschafft – und war dort einer der Stars der berühmten Kleingartenanlage Bornholm. Obwohl er den Rummel nicht besonders mag. Auch für den KURIER heißt es deshalb nach einer kurzen Führung: Nichts wie raus! „Wenn alle gucken wollen, komme ich zu nischt“, sagt Hajo. „Und ich habe zu tun.“ Das Dach vom Gewächshaus muss erneuert werden, die Pflanzen brauchen Zuwendung. Ein kleines Paradies wie das des Berliners pflegt sich eben nicht von allein.

