Klatsche für Giffey

Krach für Berlin: SPD zaubert Kandidaten für Wahlkampf aus dem Hut

Berlins SPD will bei der Wahl im September 2026 das Rathaus zurückerobern. Steffen Krach soll Spitzenkandidat werden – derzeit arbeitet er in Hannover.

Author - Berliner KURIER
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Steffen Krach (46) soll für die SPD in den Wahlkampf um das Berliner Bürgermeisteramt ziehen.
Steffen Krach (46) soll für die SPD in den Wahlkampf um das Berliner Bürgermeisteramt ziehen.Anne Hufnagl

Der Name könnte Programm sein: Steffen Krach soll als SPD-Spitzenkandidat in den Berliner Wahlkampf ziehen. Doch ist der gebürtige Hannoveraner angriffslustig genug, um Kai Wegner (CDU) im kommenden Jahr das Amt des Regierenden Bürgermeisters abzujagen? Bisher war der Politiker nicht gerade als Krachmacher bekannt. Obwohl er bereits mehrere Jahre in Hauptstadt-Regierungen mitarbeitete, kennen ihn die wenigsten Berliner.

Mit ihm hatte keiner gerechnet: Der Politiker Steffen Krach soll voraussichtlich Spitzenkandidat der SPD für die Wahl zum Berliner Abgeordnetenhaus in gut einem Jahr werden. Das wurde der Nachrichtenagentur dpa aus SPD-Kreisen bestätigt. Zurzeit bekleidet der 46-Jährige das Amt des Regionspräsidenten in Hannover.

Steffen Krach: 2014 wurde er Staatssekretär in Berlin

Die politische Karriere von Steffen Krach (46, verheiratet, drei Söhne) nahm aber in Berlin Fahrt auf. 2007 wurde er persönlicher Referent des Berliner Bildungssenators Jürgen Zöllner, später war er Büroleiter von Zöllner und dessen Nachfolgerin Sandra Scheeres. 2014 wurde der 46-Jährige Staatssekretär für Wissenschaft, 2016 wurde Krach vom Regierenden Michael Müller zum Staatssekretär für Wissenschaft und Forschung berufen. 2021 wechselte er dann nach Hannover.

Jetzt deutet sich die Rückkehr in die Hauptstadt an. Nach Angaben aus der Berliner SPD haben die Landesvorsitzenden Martin Hikel und Nicola Böcker-Giannini zuletzt intensive Gespräche über die wichtige Personalie geführt.

SPD: Befriedet Krach die Grabenkämpfe innerhalb der CDU?

Krach gilt demnach nun aus mehreren Gründen als wahrscheinliche Lösung: Er sammelte politische Erfahrung in Berlin und außerhalb, gilt als frisches Gesicht mit neuen Ideen und könnte innerhalb der von Flügel- und mitunter Grabenkämpfen geprägten Partei auf breite Unterstützung zählen. Mit einem Kandidaten von außerhalb und ohne Regierungsverantwortung in Berlin verringert sich die Gefahr, dass sich der amtierende Senat aus CDU und SPD während des Wahlkampfs aufreibt.

Offiziell bestätigt ist die Personalie indes noch nicht: Hikel und Böcker-Giannini ließen mitteilen, sie äußerten sich nicht zu Gerüchten. Auch Krach äußerte sich auf Anfrage des Spiegel und anderer Medien bisher nicht. Ursprünglich wollten die beiden SPD-Chefs im September ihren Personalvorschlag vorstellen. Derzeit regiert die SPD in Berlin als Juniorpartner der CDU mit. Auf den Job als SPD-Spitzenkandidatin im kommenden Berliner Wahlkampf hatte sich unter anderen auch Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey Hoffnungen gemacht. (mit dpa)