Muss man jetzt Mitleid haben? Aletta von Massenbach, Chefin des BER-Flughafens, ist nicht mehr die Spitzenverdienerin der Berliner Landeschefs – und ist dazu auch noch unter die Schallgrenze von 500.000 Jahresgehalt gerutscht. KURIER sagt, wer der neue Spitzenreiter ist und was andere Landesbosse laut B.Z. einsacken.
Mitleidig können von Massenbach & Co. auf jeden Fall auf den Regierenden Bürgermeister Kai Wegner herabschauen. Der Quasi-Chef aller Berliner verdient viel weniger als die Bosse der Berliner Landesunternehmen. Mit 212.568,48 Euro im Jahr würde es für den CDU-Politiker nicht mal für die Top 10 reichen. Ein Vorteil hat der Regierende aber: Er muss ähnlich wie Beamte keine Beiträge für Rente und die Arbeitslosenversicherung zahlen. Er erhält je nach Dauer der Amtszeit eine zu versteuernde Pension.
Nr. 1 in Berlin: IBB-Chef Hinrich Holm
1. Hinrich Holm, seines Zeichens Vorstandsvorsitzender der Investitionsbank (IBB), ist der neue Spitzenverdiener in Berlin. Er verdiente 14.700 Euro mehr als im Vorjahr und kommt jetzt auf 498.000 Euro, weit mehr als doppelt so viel wie Kai Wegner. Er ist Diplom-Mathematiker, verheiratet und hat vier Kinder. Im Juli 2021 wurde der heute 59-Jährige zum Vorstandsvorsitzenden der IBB berufen.
2. Der Flughafen BER ist nach der Corona-Krise immer noch etwas flügellahm. Das merkt jetzt auch BER-Geschäftsführerin Aletta von Massenbach. Es gab für 2023 keine Erfolgsprämie und das Gehalt sank um 35.000 Euro auf jetzt 483.000 Euro pro Jahr. Die Nachfrage nach Flugreisen ist zwar auch in Berlin wieder gestiegen, erreichte aber bis Ende 2023 nur 73 Prozent des Vor-Corona-Niveaus.
3. Dirk von Hoffmann, Geschäftsführer der Messe Berlin, behauptet seinen Platz auf dem Treppchen. Sein Gehalt steigt ganz leicht auf 480.000 Euro, darin enthalten sind laut B.Z. 128.000 Erfolgsbeteiligung. Die Messe Berlin verbucht für 2023 einen Gesamtumsatz von rund 370 Millionen Euro sowie ein positives Jahresergebnis. 110 Veranstaltungen zogen 26.800 Aussteller mit mehr als 1,4 Millionen Besuchern an.

4. Trotz U-Bahn-Krise spielt in dieser Liste auch die BVG oben mit. Rolf Erfurt ist der Vorstand Betriebe bei den Verkehrsbetrieben und verdiente im vergangenen Jahr 448.700 Euro – gut 35.000 Euro mehr als im Vorjahr. Er springt damit von Platz 6 dieser Liste auf 4.
Viele Frauen in Spitzenjobs
5. Johannes Danckert, der Chef des größten kommunalen Krankenhauskonzerns Vivantes kommt dank 29.000 Euro plus jetzt auf 429.000 Euro. Die Zahl der behandelten Fälle erhöhte sich um rund fünf Prozent auf 528.173, 88.657 Operationen wurden durchgeführt. Ende 2023 arbeiteten 19.208 Menschen für Vivantes, 1118 mehr als im Vorjahr. Aber: Bei einem Gesamtumsatz von 1,5 Milliarden Euro wurde ein Fehlbetrag von 131 Millionen Euro verbucht.
Zu den Spitzenverdienern in Berlin zählen auch viele Frauen, unter anderen auch noch Kerstin Oster (415.147 Euro), Personalvorständin der Berliner Wasserbetriebe, die BSR-Chefin Stephanie Otto (387.000 Euro) oder Degewo-Chefin Sandra Wehrmann (351.671 Euro). ■