Wenn es um das Wetter geht, sorgt die aktuelle Saison für reichlich Gesprächsstoff – und das nicht nur an Kaffeetischen. Die Frage „Wann kommt der Winter?“ beschäftigt auch Meteorologen. Dabei haben die Wettermodelle derzeit einiges zu bieten, allerdings oft mehr Verwirrung als Klarheit. Zwischen Traum und Realität klafft eine Lücke, die uns auf eine Achterbahnfahrt der Prognosen mitnimmt. Aber wie wird es denn nun, das Wetter in den kommenden Tagen und Wochen?
Von Schneemassen und Schmuddelwetter
Die Aussichten lesen sich schon fast wie ein Krimi: Das europäische Wettermodell malt das Bild eines Winterwunders mit bis zu einem Meter Schnee in höheren Lagen – und das schon nächste Woche. Doch bevor Sie die Schlitten aus dem Keller holen, tritt das deutsche Wettermodell auf den Plan und dämpft die Euphorie: „15 Zentimeter, mehr ist nicht drin.“ Im Flachland? Dort bleibt vom Schnee ohnehin nur ein Hauch von Nichts übrig.
Nur in einer Sache sind sich die Prognosen einig: Unten Grau, oben Weiß. Ab etwa 400 bis 500 Metern Höhe könnte sich eine zarte Schneedecke bilden. Besonders in den Mittelgebirgen und im Alpenraum haben Schneeliebhaber Grund zur Freude.
Nasskalte Aussichten bis zum dritten Advent
Auch die Temperaturen scheinen aktuell mehr Richtung Herbst als Winter zu tanzen. Im Flachland dominieren Werte um die 4 bis 7 Grad, während die Schneefallgrenze je nach Region schwankt. Erst in höheren Lagen setzt sich der Frost durch, und selbst dort bleibt er meist verhalten. Die Hoffnung auf ein Winterwunderland bleibt laut Meteorologe Dominik Jung von wetter.net ein Glücksspiel.
In den kommenden Tagen hält sich das Schmuddelwetter hartnäckig. Viel Regen, wenig Sonne, milde Temperaturen – so lauten die Aussichten. Selbst die angekündigten Sturmböen, die uns am Wochenende beschäftigen sollten, wurden in den Prognosen stark abgeschwächt. Was bleibt, ist ein ungemütliches Herbstgefühl, das nur in Höhenlagen von einer winterlichen Note begleitet wird.
Einziger Lichtblicke: In Regionen wie dem Alpenraum oder den Mittelgebirgen könnten sich winterliche Szenarien entwickeln. Hier könnten Schneefälle für eine weiße Kulisse sorgen – und das sogar längerfristig. Wer auch die Aussicht auf eine Schneeballschlacht oder eine Rodelpartie nicht geben will, sollte höher hinaus.
So wird das Wetter in den kommenden Tagen
Donnerstag: Im Osten und Süden bleibt es mit Temperaturen zwischen 1 und 8 Grad meist trocken, während im Westen dichte Wolken Regen und örtlich gefrierenden Regen bringen.
Freitag: Der Regen zieht ostwärts, gebietsweise fällt Schnee, während die Temperaturen auf 5 bis 10 Grad steigen und stürmische Höhen vor allem an der Nordsee auftreten.
Samstag: Niederschläge breiten sich aus, bei Höchstwerten von 5 bis 13 Grad sinkt die Schneefallgrenze auf 400 bis 600 Meter, mit stürmischem Wind aus Nordwesten.
Sonntag: Es bleibt grau mit Temperaturen zwischen 1 und 6 Grad, Schnee in Lagen und mäßigem bis stürmischem Wind aus Norden.
Montag: Nasskaltes Wetter mit Regen und Schnee bei Temperaturen von 0 bis 5 Grad, gelegentliche Auflockerungen sind im Nordwesten möglich.
Dienstag: Wechselhaftes Wetter mit Temperaturen zwischen -2 und +4 Grad und abnehmenden Schnee- oder Regenschauern.
Mittwoch: Ähnlich wie am Dienstag bleibt es bewölkt mit einzelnen Niederschlägen und Temperaturen von -2 bis +4 Grad.
Wetter in Berlin und Brandenburg: Regen, Schneeregen und Frost
Ein Tief über Polen bringt derzeit feuchte Luft nach Berlin und Brandenburg, während von Westen kältere Meeresluft heranrückt. Heute steht die Region zunächst unter leichtem Zwischenhocheinfluss, doch am Abend erreicht uns das Frontensystem eines Tiefs bei Island. Das Wetter bleibt wechselhaft und bringt teils frostige Nächte und Niederschläge.
Am Donnerstag beginnen wir mit vielen Wolken und etwas Regen, der sich Richtung Oder und Neiße zieht. Im Tagesverlauf lockt es von Westen her, bevor am Abend erneut Wolken aufziehen. Die Temperaturen liegen bei maximal 5 Grad, der Wind weht schwach bis mäßig aus Süd.
In der Nacht am Freitag breiten sich von Westen Regenfälle aus, die entlang der polnischen Grenze anfangs als Schneeregen oder Schnee fallen können. Örtlich besteht Glättegefahr. Die Tiefstwerte reichen von -1 bis 3 Grad, bevor es gegen Morgen milder wird. Freitag zeigt sich trüb mit bedecktem Himmel und zeitweiligem Regen. Die Temperaturen steigen auf 7 bis 9 Grad. Der Wind dreht sich von Südost auf Südwest und weht mäßig.
Am Samstag bleibt es wolkenreich, und gebietsweise kommt teils kräftiger Regen hinzu. Die Höchstwerte erreichen 5 bis 8 Grad, der Wind bleibt schwach bis mäßig und dreht sich leicht variabel. In der Nacht zum Sonntag kühlt es auf 1 bis 3 Grad ab, während sich Regen oder Schneeregen ausbreitet. Schwacher bis mäßiger Wind begleitet das weiterhin unbeständige Wetter.
Die kommenden Tage versprechen in Berlin und Brandenburg ebenfalls nasskalte Verhältnisse, mit teils frostigen Nächten und einer Mischung aus Regen, Schneeregen und gelegentlichen Auflockerungen. Bleiben Sie vorsichtig – vor allem, wenn Glätte droht! ■