Seit Tagen beobachten wir die möglichen Regenfälle am Freitag, Samstag und Sonntag. Die Prognosen gehen dabei von extrem hohen Mengen aus. In der Fläche 100 bis 150 Liter, in der Spitze bis 200 Liter. Ein Wettermodell rechnet sogar mit bis zu 230 Liter. Ein historisches Hochwasser droht! Wann, wo und was man sonst noch wissen muss? Hier kommen die aktuellen Wetter-Aussichten.
Im Fokus liegen Sachsen, Bayern, Thüringen, Baden-Württemberg, aber möglicherweise auch Teile von Hessen, Rheinland-Pfalz, Sachsen-Anhalt und Brandenburg. Diese extrem heftige Starkregen-Wetterlage soll am Freitag einsetzen. Der Schwerpunkt liegt im Südosten, dort besonders in Sachsen und in Nordbayern. Hier werden die Spitzenwerte von den Wettermodellen simuliert.
Wetter-Experte warnt vor historischem Hochwasser
„Das könnte der fatale Höhepunkt einer unwetterträchtigen Großwetterlage werden, die uns nun schon seit einigen Wochen begleitet“, warnt Diplom-Meteorologe Dominik Jung, Geschäftsführer beim Wetterdienst Q.met, gegenüber dem Wetterportal wetter.net. „Das sind Regenmengen, die im Rahmen der Ahrtalflut aufgetreten sind, allerdings dieses Mal noch deutlich flächendeckender und noch etwas intensiver.“
An Main, Donau und Elbe sowie an den Nebenflüssen könnte es nach Einschätzung des Wetter-Experten zu einem massiven Hochwasser kommen. Aber auch die Bäche und Flüsse drum herum wären betroffen.
Wetter bleibt nass, Böden sind voll
„Die Starkregenfälle werden von einem Unwettertief ausgelöst, das Ganze wäre eine Vb-Wetterlage. Aus dem Golf von Genua werden feuchte Luftmassen nach Deutschland gepumpt. Diese würden 36 bis 48 Stunden lang massiven und anhaltenden Starkregen bringen“, erklärt Dominik Jung.
Das größte Problem: Das Erdreich ist vielfach schon sehr nass und kann kaum noch Regen aufnehmen. „Das wäre der absolute ‚Todesstoß‘ für die vollen Böden. Sollten die angekündigten Regenmengen so eintreten, steht etlichen Regionen ein großes, vielleicht sogar historisches Hochwasser bevor.“
So wird das Wetter in den kommenden Tagen
Donnerstag: immer wieder Schauer und Gewitter, 17 bis 22 Grad
Freitag: aufkommender Dauerregen, im Südosten ist die Gefahr am größten, es könnte sich aber auch weiter nach Westen ausdehnen, bei Regen um 12 Grad, sonst bis 20 Grad
Samstag: heftiger Starkregen im Süden von Deutschland sowie in den östlichen Landesteilen bis zur Landesmitte, eine brisante Hochwasserlage ist möglich! Sonst Schauer und Gewitter, 12 bis 21 Grad
Sonntag: im Südosten immer noch Regen, starkes Hochwasser in etlichen Regionen des Südens und Ostens möglich, sonst Schauerwetter, um 15 bis 20 Grad
Montag: Mix aus Sonnenschein und Wolken, einzelne Schauer und Gewitter, um 16 bis 25 Grad
Dienstag: durchwachsen, immer wieder Schauer und Gewitter, um 18 bis 24 Grad
Mittwoch: etwas ruhiger, weniger Schauer und auch mal Sonnenschein, um 17 bis 24 Grad
Wetter in Berlin und Brandenburg: Heftige Gewitter und Starkregen
Im Einflussbereich eines Tiefdruckgebietes über der Nordsee herrscht in Brandenburg und Berlin am Donnerstag feuchte, mäßig warme Luft, die zu Gewittern neigt. Ab den Mittagsstunden treten laut Deutschem Wetterdienst generell teils kräftigere Gewitter auf. Dabei sind Starkregen zwischen 15 und 25 Litern pro Quadratmeter, kleinkörniger Hagel und Sturmböen wahrscheinlich. Vereinzelt sind unwetterartige Entwicklungen mit bis zu 35 Litern pro Quadratmeter in kurzer Zeit möglich. Die Höchsttemperaturen liegen bei 19 bis 22 Grad.
Am Abend und in der Nacht zum Freitag lässt die Gewitterneigung allgemein nach, lediglich in der Prignitz gibt es weiterhin Schauer und Gewitter, wobei dort örtlich mehrstündig heftiger Starkregen von etwa 40 Litern pro Quadratmeter in wenigen Stunden auftreten kann.
Am Freitag wechseln sich viele Quellwolken und Sonnenschein ab, anfangs ist es teils neblig-trüb. Über längere Zeit bleibt es niederschlagsfrei, örtlich kann es jedoch zu Schauern kommen. Besonders am Nachmittag gibt es im Osten Brandenburgs lokal Gewitter, die vereinzelt unwetterartig sein können. Am späteren Abend lassen die Gewitter wieder nach. Die Temperaturen steigen auf 22 bis 24 Grad. ■