Meteorologe warnt Urlauber

Krasse Regenfälle vorhergesagt: Wo die Osterwoche weggeschwemmt wird

Wo sie über Ostern nicht hinfahren sollten, wo es viel regnet und wo es besonders warm wird. Berlin winkt sogar der erste Vollsommertag, sagt Meteorologe Dominik Jung von wetter.net

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Dominik Jung von wetter.net steht vor der Wetterkarte, die die Regensummen für die nächsten Tage anzeigt. Dunkelrot heißt Unwetter.
Dominik Jung von wetter.net steht vor der Wetterkarte, die die Regensummen für die nächsten Tage anzeigt. Dunkelrot heißt Unwetter.wetter.net/youtube

Ein paar Tage vor Ostern ist die Wetterlage für die nächsten Tage völlig undurchsichtig. „Egal, welches Wettermodell man sich anschaut, jedes Modell hat andere Prognosen drin“, sagt Meteorologe Dominik Jung von Wetter.net. Aber: Für eine Region sagen alle Wettermodelle das Gleiche voraus. Krasse Regenfälle, die Überschwemmungen und Erdrutsche mit sich bringen können. Da heißt es für Oster-Urlauber aufpassen, sagt der Experte.

Für Berlin und Brandenburg haben sich die Wettervorhersagen seit dem Wochenende verbessert. Bis Gründonnerstag (bis zu 25 Grad) bleibt es sogar richtig warm. Nach einem kurzen Temperatursturz am Freitag (12 Grad) klettern die Temperaturen am Ostersonntag wieder auf 20 Grad.

Und wie sieht es mit dem Regen aus? Die Chancen stehen 2:1 gegen nasse Füße. Zwei Wettermodelle (das deutsche und das europäische) sagen für Berlin und Brandenburg nur 0 bis 4 Liter Regen pro Quadratmeter voraus, nur die neueste Frühprognose des amerikanischen GFS-Modells behauptet genau das Gegenteil, sagt Dominik Jung. Nach dem soll es im Osten, in Berlin und Brandenburg, bis zu 45 Liter pro Quadratmeter regnen. Aber man soll ja nicht alles glauben, was man so aus den USA hört.

„Da geht es wirklich rund, da drohen Überschwemmungen“

Für eine Urlaubsregion könnte es aber schlimm werden – vor allem deshalb, weil sich hier alle drei Wettermodelle einig sind. Dominik Jung von wetter.net spricht von Weltuntergangsstimmung für Norditalien. Denn dort soll es bis zum Osterwochenende je nach Wettermodell 200 bis 300 Liter pro Quadratmeter regnen. Zum Vergleich: Auf den Kanaren, in Lanzarote, führten Regenfälle mit mehr als 100 Litern gerade zu heftigen Überschwemmungen, zu großen Erdrutschen.

In Norditalien heißt es für Urlauber unbedingt aufpassen, sagt der Wetterexperte. „Wer irgendwie kann, sollte einen Bogen um diese Region machen.“ Nach dem neusten Lauf vom europäischen Wettermodell werden für Norditalien zum Teil 100 bis 200 Liter Regen vorhergesagt, lokal auch bis zu 250 bis 300 Liter.

Und nicht nur hier: Das Regenwetter zieht rüber nach Nordfrankreich, bis nach Grenoble (113 Liter) und weiter runter bis nach Rom (knapp 130 Liter). „Da geht es wirklich rund, da drohen Überschwemmungen“, sagt der Experte von wetter.net. Auch der Balkan müsse mit zum Teil heftigen Niederschlägen (100 bis 150 Liter) rechnen.

Da wird Ostern in Deutschland doch viel freundlicher werden – auch wenn Dominik Jung von einer sehr undurchsichtigen Wetterlage spricht, die da auf uns zukommt in der Karwoche. Eine Luftmassengrenze geht quer durch Deutschland, die eine genaue Prognose so schwer macht. Eines ist aber sicher: Es gibt gute Nachrichten für alle Hobbygärtner. Fröste sind auch nachts kein Thema mehr. Die Nächte werden richtig mild. „Die Nacht auf Dienstag bringt zwischen 7 und 11 Grad“, verspricht der Meteorologe.

Der Mittwoch bringt einen Vollsommertag für Berlin

Morgen, am Dienstag, gibt es im Westen, im Südwesten und Süden Deutschlands zum Teil einzelne Schauer und Gewitter. Es bleibt aber sehr warm – mit 17 bis 24 Grad. Ab und zu Sonnenschein, aber oft dichte Wolken.

Der Mittwoch bringt „Vollsommerwetter“ für den Osten, sagt Dominik Jung: in Brandenburg und Berlin mit bis zu 26 Grad, Richtung Bayern mit 23 bis 26 Grad. Aber einen „kleinen Kaltlufteinschub“ gibt es im Westen. Richtung Rheinland wird es nur 13 Grad, im Südwesten sogar nur 10 Grad „warm“. Da zieht Regen vorüber, mittendrin auch einzelne Gewitter.

Gründonnerstag gibt es nochmal so eine komische Wetterzweiteilung, wie der Experte von wetter.net sagt. Im Osten mit 22 bis 25 Grad, nach Westen mit gerade mal 6 bis 10 Grad. Dazu dichte Wolken, zeitweise Regen.

Am Freitag dreht sich das Ganze. „Ein totales Wetterwirrwarr“, sagt Dominik Jung. Jetzt ist es im Westen wärmer (bis zu 17 Grad) und im Osten kühler (nur noch bis zu 12 Grad).  Ähnlich am Sonnabend: Kühles, diesmal auch regnerisches Wetter im Osten, mehr Sonne und Temperaturen bis zu 20 Grad im Süden Deutschlands.

Auch der Ostersonntag ist sehr durchwachsen in der Prognose – diesmal aber wieder mit Vorteilen für den Osten Deutschlands. Da sei alles mit dabei, erklärt der Wetterexperte. Mit 11 Grad an der Ostsee bis zu 20 Grad in Berlin und Brandenburg. Im Süden wird es mit 14 bis 18 Grad wieder etwas kühler. ■