So geht es weiter

Köpenick vor Verkehrs-Kollaps: Brücke An der Wuhlheide vor dem Abriss

Die gesperrte Brücke An der Wuhlheide sorgt für Staus in Köpenick. Aber wie geht es jetzt weiter mit dem Betonklotz? Freie Fahrt ist jedenfalls lange nicht in Sicht.

Author - Dajana Rubert
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Die Brücke An der Wuhlheide in Köpenick ist derzeit voll gesperrt. Sie soll wohl abgerissen werden.
Die Brücke An der Wuhlheide in Köpenick ist derzeit voll gesperrt. Sie soll wohl abgerissen werden.Berliner KURIER/ Dajana Rubert

Wer in Berlin-Köpenick wohnt, für den ist die Brücke An der Wuhlheide ein bisschen wie das Tor zur Welt. Will man in die Innenstadt, führte einen der Weg dorthin in den vergangenen Jahren fast unausweichlich über den Klotz aus Beton. Vor gut zwei Wochen dann der Schock: Vollsperrung. Von jetzt auf gleich. Seit dem herrscht Stauchaos – vor allem im Berufsverkehr. Und auf absehbare Zeit wird es nicht besser – im Gegenteil.

„Durch die festgestellte fortgeschrittene Schadensentwicklung ist die Standsicherheit des Bauwerkes insbesondere im Hinblick auf dynamische Verkehrseinwirkungen als beeinträchtigt bewertet, und somit musste die Brücke unverzüglich für den Fahrzeugverkehr gesperrt werden“, erklärt die Senatsverkehrsverwaltung gegenüber der Berliner Morgenpost. Es gäbe erhebliche Tragwerksschäden an dem neunfeldrigen Spannbetonbauwerk aus dem Jahr 1989.

Brücke An der Wuhlheide in Köpenick nicht einsturzgefährdet

Immerhin: Derzeit sei man sich sicher, dass die Brücke nicht einfach einstürzen könnte. Wer unter der Brücke hindurchfahren muss, braucht derzeit nichts zu befürchten. Nichts, außer dem Stauwahnsinn, der nicht nur durch die fehlenden Fahrspuren der Brücke entsteht, sondern auch aufgrund der Dauerbaustelle auf der Treskowallee, der den abbiegenden Verkehr auf der Kreuzung unter der Brücke behindert.

,,Aufgrund des aktuellen Schadensbildes ist ein Versagen des Bauwerkes nur unter den Eigenlasten nicht zu erwarten", erklärt die Senatsverkehrsverwaltung. Doch Pressesprecherin Petra Nelken verrät auch: „Kommt es zu weiteren Fortschritten des festgestellten Schadensbildes ohne Verkehrsbelastungen mit Auswirkungen auf die Standsicherheit des Bauwerkes, sind weitere Verkehrseinschränkungen/Absperrungen auch unterhalb der Brücke nicht auszuschließen.“

Autos stehen im Stau vor der gesperrten Brücke an der Wuhlheide in Köpenick.
Autos stehen im Stau vor der gesperrten Brücke an der Wuhlheide in Köpenick.Hannes P. Albert/dpa

Heißt nichts anderes, als dass das absolute Verkehrschaos ja eigentlich nur eine Frage der Zeit ist. An dieser Stelle, die für Köpenicker eine so wichtige Verbindung in die Innenstadt ist. Die Brücke zu passieren, hieß bisher in der Regel: Der Verkehr rollt. Kein Anstehen an Ampeln. Keine Zeitverschwendung im Stau.

Köpenick: Keine Pläne für Neubau der Brücke An der Wuhlheide

Das hat sich vor rund zwei Wochen geändert und das ist wohl nur der Anfang. Die Schäden durch Alkali-Kieselsäure-Reaktion, auch Betonkrebs genannt, werden immer größer. Schon seit 2017 steht die Brücke An der Wuhlheide deshalb unter besonderer Beobachtung. Jetzt droht ihr der Abriss.

Der war im Übrigen wohl sowieso geplant. Eigentlich, so die Pläne des Senats, wollte man die marode Brücke 2026 abreißen und durch einen Neubau zu ersetzen. „Ein vorgezogener Rückbau des Bauwerkes wird derzeit geprüft“, sagt die Sprecherin der Senatsverkehrsverwaltung nun. Einen konkreten Zeitplan gäbe es nicht. Und auch, ob es einen Ersatz-Neubau geben soll, steht jetzt in den Sternen. Ein Abriss würde auf jeden Fall zwangsläufig eine Vollsperrung der Kreuzung bedeuten. Und damit den endgültigen Verkehrsschock für alle, die von Köpenick in die Innenstadt wollen.