Krisensitzung in der Kabine

„Weinen oder ...“ : Baumgart ruft beim 1. FC Union Abstiegskampf aus!

Nach der 0:2-Pleite gegen den FC Augsburg trommelt Steffen Baumgart alle Unioner zusammen und verrät im Anschluss, was er von seinen Spielern jetzt erwartet.

Author - Sebastian Schmitt
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Sieht verzweifelt aus, gibt sich aber kämpferisch: Unions Cheftrainer Steffen Baumgart nach der 0:2-Pleite gegen den FC Augsburg.
Sieht verzweifelt aus, gibt sich aber kämpferisch: Unions Cheftrainer Steffen Baumgart nach der 0:2-Pleite gegen den FC Augsburg.Contrast/imago

Es wird ungemütlich in Köpenick! Der 1. FC Union schlittert trotz Trainerwechsels immer tiefer in die Krise. Nach dem 0:2 (0:2) gegen den FC Augsburg, der zweiten Pleite im zweiten Spiel unter dem neuen Chefcoach Steffen Baumgart (53), herrscht bei den Eisernen Alarmstimmung. „Weinen oder ...“: Baumgart ruft beim 1. FC Union den Abstiegskampf aus!

Vize-Kapitän Rani Khedira rang noch nach Worten in den Katakomben der Alten Försterei, als er ein Zeichen bekam, das Interview abzubrechen. Baumgart versammelte alle Unioner in der Kabine zu einer 12-minütigen Krisensitzung. Baumgart: „Die Kernbotschaft ist einfach. Ich habe den Jungs gesagt, dass wir in einer Situation sind, in der wir nicht sein wollten. Wir sind im Abstiegskampf. Da brauchen wir nicht drumherumreden. Das ist nicht, wofür ich angetreten bin, und auch nicht unser Ziel.“

1. FC Union: Baumgart will an Viererkette festhalten

In Sachen Einsatz und Einstellung macht Baumgart seinen Spielern keinen Vorwurf: „Sie waren kämpferisch und haben nicht aufgegeben, auch wenn es nicht immer gut und glücklich aussah.“ Der Frust bei Baumgart ist dennoch extrem groß, weil seine Mannschaft gegen Augsburg vor allem in der ersten Halbzeit völlig unterlegen war. Phasenweise spielten die bisher auswärts sieglosen Gäste die Eisernen sogar schwindelig. Baumgart gibt zu: „Wir waren am Ende nicht gut genug. Wir waren in den entscheidenden Momenten nicht da.“

Die Spieler des 1. FC Union bekamen von den Fans nach dem bitteren 0:2 gegen Augsburg aufmunternden Applaus.
Die Spieler des 1. FC Union bekamen von den Fans nach dem bitteren 0:2 gegen Augsburg aufmunternden Applaus.Nordphoto/imago

Das Schlimme: Das gilt nicht nur für die seit Saisonbeginn so harmlose Offensive, sondern mittlerweile auch für die einst so stabile Abwehr. FCA-Stürmer Alexis Claude-Maurice bedankte sich gleich zweimal (8., 30.) für die vielen Freiheiten im eisernen Strafraum und zog Union mit seinem Doppelpack früh den Stecker. Baumgart: „Bei beiden Gegentoren waren wir in Überzahl. Das müssen wir besser verteidigen. Das haben wir schon besser gezeigt, aber leider nur im Training. Im Angriff müssen wir präziser werden, wenn elf von 13 Torschüssen nicht aufs Tor gehen. Am Ende waren wir nicht gut genug. Das müssen wir akzeptieren und für Sonntag Lösungen finden.“

Baumgart steckt beim 1. FC Union den Kopf nicht in den Sand

Dann gastiert Mainz (15.30 Uhr, Dazn) zum Rückrundenauftakt in der Alten Försterei. An seinem System und der Umstellung auf eine Viererkette im Vergleich zu seinem Vorgänger Bo Svensson (45) will Baumgart gegen die Rheinhessen und auch darüber hinaus festhalten. „Ich bleibe bei der Viererkette und auch beim System und werde nach zwei Spielen keine Kehrtwende machen. Wir machen einfach zu viele Fehler, die wir nicht machen müssen“, erklärt Baumgart und gibt sich kämpferisch: „Ich werde den Kopf nicht in den Sand stecken.“