Der vermeintliche Messias ist da, aber das Warten auf einen Sieg geht weiter! Der 1. FC Union kann auch unter Steffen Baumgart (53), Fan-Liebling und neuer Cheftrainer, nicht gewinnen. Baumgart macht allen Unionern Hoffnung auf Besserung und spricht nach dem 0:2 gegen den FC Augsburg offen über Neuzugänge – ohne dabei zu wissen, dass Sky zuvor bereits einen Transfer als fix vermeldet hatte.
Während die Fans des 1. FC Union ihre Mannschaft im Stadion An der Alten Försterei trotz des schwachen Auftritts gegen den FC Augsburg wie immer lautstark unterstützen, ließ Sky Mitte der zweiten Halbzeit eine vermeintliche Bombe platzen. Kommentator Torsten Kunde (60) verkündete, dass Union einen neuen Stürmer an Land gezogen habe: Carlos Mané (30) soll sofort zu den Eisernen wechseln und das harmlose Offensivspiel ankurbeln.
Carlos Mané? Fans des 1. FC Union reiben sich die Augen
Eingefleischte Unioner, die nicht im Stadion waren, rieben sich wohl vor dem Fernseher verwundert die Augen. Mané ist in Köpenick schließlich kein Unbekannter. Vor allem ist er aber kein Mittelstürmer. Und noch viel mehr ist er nicht die gewünschte Verstärkung im Angriff. Der Flügelstürmer, der in der Rückrunde 2018/19 für ein halbes Jahr auf Leihbasis für den 1. FC Union spielte (acht Spiele, eine Vorlage), kickt mittlerweile in der Türkei für Kayserispor und kommt dort in 13 Süper-Lig-Spielen auf magere zwei Tore. Kurzum: Ein Bewerbungsschreiben für die Bundesliga sieht sicherlich anders aus.

Dass Mané nicht die gewünschte Verstärkung sein kann, bemerkte dann auch Sky. Wenig später ruderte Kunde zurück und sprach von einer Falschmeldung. Baumgart bekam von alledem natürlich zunächst nichts mit. Dem Rostocker dämmert jedoch immer mehr, dass er mehr Qualität im Kader braucht.
Union-Stürmer vergibt Riesenchance gegen Augsburg
„Wir machen unsere Hausaufgaben. Aber ich werde nach einer Niederlage nicht erklären, was wir alles im Kader brauchen und was nicht“, erklärte Baumgart nach der zweiten Pleite im zweiten Spiel. Wo dem 1. FC Union der Schuh ganz gewaltig drückt, ist offenkundig: Die bereits unter Bo Svensson (45) so harmlose Offensive leidet mittlerweile unter akuter Ladehemmung. Unter Baumgart erzielte Union noch gar kein Tor. Mittelstürmer Jordan (28) vergab gegen Augsburg auch die beste Chance, als er – sinnbildlich für seine Situation – kurz nach Wiederanpfiff völlig frei aus zehn Metern nur die Oberkante der Latte traf (46.).
Transfermarkt: 1. FC Union sucht mehr als nur einen Mittelstürmer
Ex-Stürmer Baumgart schützt Jordan und sagt: „Ich bin dazu da, den Jungs Antworten zu geben.“ Unions Cheftrainer kündigt allerdings mehr oder weniger offen einen neuen Stürmer an: „Was wir im Hintergrund machen, werden Sie noch mitkriegen.“ Bereits nach der Pleite in Heidenheim (0:2) und vor dem Debakel gegen Augsburg hatte Baumgart angekündigt, dass sich auf dem bis zum 3. Februar geöffneten Transfermarkt noch etwas tun werde – das betreffe sowohl Zugänge als auch Abgänge.
Klar ist auch: Union sucht nicht nur in der Offensive. Nach Baumgarts Umstellung auf eine Viererkette soll auch ein neuer Linksverteidiger kommen. Mindestens. ■