Benedict Hollerbach bleibt in Mainz keine Zeit zum Ankommen. Der Ex-Stürmer des 1. FC Union, im Sommer für bis zu zwölf Millionen Euro nach Rheinhessen gewechselt, muss mit fünf Spielen in 14 Tagen gleich von null auf hundert Prozent gehen. Vorab sorgt Ballermann Hollerbach mit einem Malle-Eigentor für Lacher.
Hollerbach verlässt Union für die große Bühne
Union-Fans kennen seinen Ehrgeiz, der manchmal in Verbissenheit umschlägt. Ambitioniert bleibt Benedict Hollerbach (24) auch in Mainz. Sein Traum: Bundestrainer Julian Nagelsmann soll ihn auf dem Zettel haben. Dafür verließ er Köpenick. Über die Europa-Bühne will er sich ins DFB-Trikot spielen.
Ob er die Chance dafür tatsächlich in der Conference League bekommt, entscheidet sich in den Play-off-Duellen mit Rosenborg Trondheim, bereits am Donnerstag (18 Uhr, ARD) sind die Mainzer in Norwegen im Hinspiel gefordert. Hollerbach selbst denkt schon weiter – und malt sich ein Duell mit RCD Mallorca aus: „Erst mal will ich dorthin zum Fußball spielen, dann zum Gewinnen und dann schauen wir mal. Ich kenne dort so eine berühmte Straße, die ganz gut besucht sein soll, vor allem nach einem Sieg“, sagt er mit einem Augenzwinkern.
Hollerbach sorgt mit Ballermann-Spruch für Lacher
Der Haken: Zumindest in dieser Saison wird Hollerbach nicht auf der Baleareninsel kicken. Selbst wenn Mainz die Gruppenphase erreicht, bleibt Mallorca außen vor – der Klub verpasste als Tabellenzehnter in Spanien die Qualifikation. Ganz zu schweigen von der Illusion, als Profifußballer nach einem Pflichtspiel am Ballermann zu feiern ...
Hollerbachs Ballermann-Spruch wird also zum Malle-Eigentor – und erinnert ein bisschen an Florian Neuhaus (28). Vor gut einem Monat tauchte ein Video des Gladbach-Profis am Ballermann auf. Darin: eine despektierliche Bemerkung über Gladbachs Sportchef Roland Virkus – und Neuhaus, der sein eigenes Gehalt von „vier Millionen“ verriet. Gladbach reagierte hart: Geldstrafe, Degradierung zur U23, vier Wochen Rauswurf aus dem Profi-Kader. Erst seit kurzem ist Neuhaus zurück.
Hollerbach-Ersatz: Union setzt auf ein Trio
Hollerbach droht in Mainz natürlich kein Ärger. Im Gegenteil. Der Blondschopf, vergangene Saison mit neun Treffern Topscorer des 1. FC Union, gilt als Hoffnungsträger und will seine Torausbeute beim Karnevalsverein weiter nach oben schrauben. Beim ersten Pflichtspiel, dem knappen 1:0-Sieg im DFB-Pokal gegen Dynamo Dresden, hat das noch nicht geklappt. Angetan sind sie in Mainz dennoch von Hollerbach. Mitspieler Nadiem Amiri (28) schwärmt: „Er ist ein verrückter, aber sehr liebevoller Junge. Wir verstehen uns gut, haben schon eine gute Connection. Ich freue mich, dass er bei uns ist.“