Was soll das?

„Bessere Mitspieler“: Ex-Union-Coach streut Salz in die Hollerbach-Wunde

Babak Keyhanfar, Co-Trainer von Bo Svensson, kassiert in Köpenick weiter Gehalt – stichelt aber wegen Benedict Hollerbach gegen den 1. FC Union.

Author - Sebastian Schmitt
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Co-Trainer Babak Keyhanfar hält große Stücke auf Ex-Union-Stürmer Stürmer Benedict Hollerbach. Auf die anderen Profis in Köpenick offenbar nicht.
Co-Trainer Babak Keyhanfar hält große Stücke auf Ex-Union-Stürmer Stürmer Benedict Hollerbach. Auf die anderen Profis in Köpenick offenbar nicht.Matthias Koch/imago

Benedict Hollerbach ist seit Wochen weg – und trotzdem weiter Gesprächsthema beim 1. FC Union. Die Fans trauern dem Topscorer hinterher, zumal die Tor-Armut nach dem Verkauf des Stürmers noch größer ist. Jetzt streut ausgerechnet ein Ex-Unioner Salz in die Wunde – und sorgt mit einer Spitze für Zündstoff.

Babak Keyhanfar stichelt gegen 1. FC Union

Es sind Worte, die in Köpenick nicht gut ankommen. Babak Keyhanfar (40), bis Ende 2024 noch Co-Trainer unter Bo Svensson beim 1. FC Union, stichelt nach dem Wechsel von Benedict Hollerbach (24) zum 1. FSV Mainz 05 gegen die Eisernen.

„Mit Hollerbach hat Manager Christian Heidel einen super Griff gemacht“, sagt Keyhanfar, gebürtiger Mainzer und unter Svensson fast drei Jahre bei den 05-Profis an der Seitenlinie, im Gespräch mit der F.A.Z. „Der Junge passt optimal zum Mainzer Fußball, und er wird besser sein und mehr Tore schießen als in Berlin. Er hat hier bessere Mitspieler und wird davon profitieren.“ Ein Satz, der sitzt – und ohne Not ein klarer Seitenhieb gegen Union ist.

Pikant: Keyhanfar steht wie Ex-Chefcoach Bo Svensson (46) nach ihrem Rauswurf weiterhin auf der Gehaltsliste des 1. FC Union.

Was soll das? Das denkt sich auch der 1. FC Union nach den Aussagen von Ex-Co-Trainer Babak Keyhanfar nach dem Verkauf von Benedict Hollerbach.
Was soll das? Das denkt sich auch der 1. FC Union nach den Aussagen von Ex-Co-Trainer Babak Keyhanfar nach dem Verkauf von Benedict Hollerbach.Jan Huebner/imago

Hollerbach hinterlässt beim 1. FC Union Riesenlücke

Dabei war der Abgang des Angreifers ohnehin ein heißes Thema. Hollerbach, mit neun Toren Unions Topscorer der vergangenen Saison, wechselte für rund zehn Millionen Euro plus erfolgsabhängige Boni nach Mainz. In Köpenick hinterlässt er eine Riesenlücke: An mehr als einem Drittel aller Bundesliga-Tore war der schnelle Stürmer vergangene Saison direkt beteiligt. Seitdem herrscht Flaute im Angriff – drei Testspiele in Folge gingen 0:1 verloren.

Die Fans sehen den Transfer kritisch, weil bislang kein gleichwertiger Ersatz zu sehen ist. Zwar setzen die Union-Bosse große Hoffnungen in Neuzugang Oliver Burke (28), doch der Schotte steckt noch im Anpassungsprozess. Burke stellt jedoch klar: „Ich bin kein Ersatz für irgendwen. Benedict hatte eine tolle Saison, aber wir haben auch gute Angreifer. Es geht für mich darum, mit meinen Fähigkeiten Spiele zu entscheiden.“

1. FC Union: Burke, Ansah und Ilic sollen Hollerbach ersetzen

Manager Horst Heldt (55) und Trainer Steffen Baumgart (53) wollen die Last des Hollerbach-Verkaufs auf mehreren Schultern verteilen. Burke (28), Andrej Ilic (25) und Ilyas Ansah (20) sollen in Zukunft die Abteilung Attacke prägen. Weil das bisher noch nicht klappte, hofft Baumgart nach einer Woche Detailarbeit, dass das Trio gegen Griechenlands Rekordmeister Olympiakos Piräus – am Sonnabend um 15.30 Uhr in der Alten Försterei, beim achten und letzten Testspiel der Vorbereitung – endlich in Schwung kommt.

Klar ist: Union muss ohne Hollerbach lernen, Tore zu schießen. Die Spitze aus Mainz dürfte nur weiteren Zündstoff liefern. Baumgart wird sie nutzen – und seine Spieler im besten Fall noch heißer machen. Am 15. August im DFB-Pokal in Gütersloh und eine Woche später zum Bundesliga-Start gegen den VfB Stuttgart kann die Antwort nur auf dem Platz gegeben werden.