Er war der Schotte mit dem Bart, der Bremen verzückte. Doch statt zur Kultfigur an der Weser zu werden, ging Oliver Burke einen anderen Weg – und wechselte ablösefrei zum 1. FC Union. Das saß. Vor allem bei Werder. Jetzt muss der Stürmer beweisen, dass der Wirbel um seinen Wechsel nach Köpenick mehr war als heiße Luft.
Oliver Burke sorgte für Frust bei Werder Bremen
Als Oliver Burke (28) sich für den 1. FC Union entschied, brach in Bremen ein Sturm los. Der pfeilschnelle Angreifer war auf dem besten Weg, sich an der Weser unsterblich zu machen – gefeiert als „der Schotte mit dem Bart“. Fünf Tore, Tempo, Leidenschaft. Dazu sein ikonischer 3:2-Siegtreffer in Dortmund. Burke sagt heute: „Darauf bin ich sehr stolz. Das war einer der besten Momente meiner Karriere. Ich hoffe, ich werde bei Union mehr davon haben.“
Denn statt auf Kult-Kurs in Grün-Weiß folgte der plötzliche Abschied – und eine Menge Frust bei Werder. Burke versteht das: „Werder hat tolle Fans. Mir haben viele Leute Liebe gezeigt. Es gibt aber immer zwei Seiten der Geschichte. Ich habe meine Entscheidung getroffen und bin glücklich. Dass andere nicht glücklich sind – damit muss ich leben. So ist die Fußball-Welt.“
Oliver Burke soll Tor-Flaute des 1. FC Union beenden
Schon bei seinem letzten Auftritt an der Alten Försterei – im Werder-Trikot – war klar, dass er das Union-Trikot tragen wird. Der Wechsel war allerdings noch nicht offiziell verkündet. „Das war komisch. Ich wusste nicht genau, wie ich mich verhalten soll. Also habe ich ein bisschen geklatscht und kurz gewunken. Als ich dann das erste Tor vorbereitet habe, habe ich mir kurz gedacht: Ups.“

Jetzt soll er bei Union das große Problem lösen: die Tor-Flaute. Burke kam mit Rückstand ins Trainingslager, fehlte zunächst krank, verpasste das Fürth-Spiel – und stand bislang nur einmal in der Startelf.
Vor Union-Wechsel galt Oliver Burke als Problem-Profi
Dabei ist klar: Burke hat in seiner Karriere noch nie mehr als fünf Tore pro Saison geschossen. Zu oft war er ein Wandervogel – zwischen England, Schottland, Spanien und Deutschland, zwischen Hoffnungen und Enttäuschungen. Mal galt er als Talent, mal als Problem-Profi. Jetzt will er in Köpenick zeigen, dass er mehr ist – reifer, konstanter, verlässlicher.
„Ich bin Stürmer und will Tore schießen. Ich hoffe, gleich im ersten Spiel. Dann wird die Brust breiter. Ich glaube auch, dass ich als älterer Spieler viel Erfahrung mitbringe und den jungen Spielern helfen kann, auch wenn ich kein Lautsprecher bin. Ich weiß auf jeden Fall, wie man Spiele gewinnt.“
1. FC Union: Oliver Burke will Alte Försterei anzünden
Die Bosse glauben an ihn – vier Jahre Vertrag sprechen für sich. Und auch Burke glaubt an Union. „Der Klub hat sich sehr bemüht. Mit viel Liebe und Respekt. Ich habe mich eigentlich sofort entschieden. Ich glaube, Union und das System passen sehr gut zu mir. Die Fans sind fantastisch, das Stadion ist brutal laut – obwohl es so klein ist.“