Wie wichtig Standards in der Bundesliga sind, weiß kein Klub besser als der 1. FC Union. Mit wuchtigen Ecken, Freistößen und einstudierten Varianten marschierten die Eisernen von der Zweiten Liga bis in die Champions League – und retteten sich 2024 mit Last-minute-Standards im Abstiegskampf. Jetzt, pünktlich zum Saisonstart, ist die alte Stärke zurück. Der Grund: Die König-Bönig-Rakete zündet in Köpenick wieder!
Handschrift von Sebastian Bönig wieder spürbar
Direkt beim ersten Pflichtspiel war die alte Stärke wieder da. Drei Tore nach Standardsituationen entschieden das DFB-Pokal-Duell mit dem FC Gütersloh (5:0) bereits in den ersten 45 Minuten – ein Déjà-vu für alle, die Union noch aus seinen Glanzzeiten kennen.
Denn Co-Trainer Sebastian Bönig, der schon unter Urs Fischer als Standard-Mastermind galt, ist zurück im Team von Chefcoach Steffen Baumgart. Nach der Trennung von Fischer nahm Bönig sich eine Pause, unter Nenad Bjelica war er außen vor. Erst Interimstrainer Marco Grote holte ihn zurück – rechtzeitig, um Union in einem dramatischen Finale gegen Freiburg zu retten. Und seitdem Baumgart rund um die Wuhle das Sagen hat, sind Bönigs Handschrift, seine Detailarbeit bei Standards wieder deutlich spürbar.
Standards sind für den 1. FC Union eine Waffe
Die Spieler wissen, welchen Unterschied das macht. Abwehrchef Leopold Querfeld, der selbst nach einer Ecke traf, erklärt nach dem Pokal-Sieg: „Wir wussten, dass Gütersloh am Anfang mit viel Intensität kommt. Trotzdem haben wir unseren Plan durchgezogen – und unsere Standards haben den Knoten platzen lassen.“

Neben Querfeld jubelten auch Robert Skov nach seinem Freistoßtor und Danilho Doekhi, der ebenfalls nach einer Ecke von Kapitän Christopher Trimmel traf. „Das ist ein Thema, an dem man jede Woche dranbleiben muss“, sagt Trimmel. „Union war fast jedes Jahr vorne dabei – offensiv wie defensiv. Das ist eine Waffe. Wir wollen, dass das wieder unser Trumpf wird.“ Und Skov verrät nach seinem Kunstschuss, dass auch Baumgart seine Finger im Spiel hatte: „Der Trainer hat am Tag davor vorgeschlagen, in die Torwartecke zu schießen. Also dachte ich mir: Wenn die richtige Chance kommt, schieße ich ihn ins Torwarteck.“
Steffen Baumgart warnt Union vor Stuttgart
Union freut der neue alte Glanz natürlich. Darauf verlassen will sich der Cheftrainer vor dem Bundesliga-Start gegen den VfB Stuttgart (Sonnabend, 15.30 Uhr, Sky) aber natürlich nicht. Baumgart fordert vor dem Duell mit dem Pokalsieger, dass vor allem die Abstimmung noch besser wird: „Da fehlt immer noch ein bisschen, wer tief oder hoch geht. Wir wissen, dass gegen Stuttgart andere Aufgaben auf uns zukommen.“