Mund abputzen und weitermachen! Der 1. FC Union kassiert mit dem 0:3 (0:2) beim FC Bayern die zweite Pleite in Folge und kehrt mit leeren Händen nach Köpenick zurück. Einen Grund, die Köpfe hängenzulassen, haben die Eisernen allerdings nicht. Verrückt: 0:3 beim FC Bayern macht dem 1. FC Union Mut!
Die Fans des 1. FC Union beweisen stets ein gutes Gespür. Und auch diesmal lagen sie richtig, als sie ihre Mannschaft mit Applaus und aufmunternden Worten nach der auf dem Papier deutlichen 0:3-Schlappe aus der Münchner Allianz Arena verabschiedeten.
Bayern-Star Harry Kane lobt den 1. FC Union
Insgeheim hatte der ein oder andere gehofft, dass Unions Null-Siege-Bilanz (sieben Pleiten, drei Remis) gegen den FC Bayern enden könnte. Vor allem Svenssons Bayern-Bilanz (drei Siege, drei Remis) machte Mut. Und tatsächlich verkaufte sich der 1. FC Union beim Tabellenführer phasenweise teuer. Am Ende kassierten die Köpenicker die Gegentore von Harry Kane (15. FE, 51.) und Kingsley Coman (43.) aber zu billig.
Super-Stürmer Kane (31) lobt: „Union hat stark angefangen. Sie haben gut verteidigt und es uns schwer gemacht.“ Trotz kaum Ballbesitz hielt Union in der Anfangsphase gut dagegen. Wachsam und kompakt wurde im eisernen Kollektiv gegen Kane und Co. verteidigt. Der Wille, die Bayern durch schnelle Konter zu ärgern, war da – bis Stürmer Benedict Hollerbach (23) am eigenen Strafraum Bayerns Michael Olise (22) zu Fall brachte und Kane trotz Psycho-Spielchen von Union-Keeper Fredrik Rönnow (32) vom Elfmeterpunkt eiskalt blieb.
Union-Trainer Bo Svensson blickt bereits auf den SC Freiburg
Verteidiger Diego Leite (25), den Svensson anstatt von Tom Rothe (19) auf der linken Außenbahn ins Rennen schickte, erklärt: „Ich bin stolz auf das Team, denn wir haben gut gearbeitet. In der ersten Halbzeit gab es etwas unglücklich den Elfmeter, trotzdem haben wir dagegengehalten und haben ein paar Chancen kreiert. Jetzt fokussieren wir uns auf das nächste Spiel.“

Das steigt bereits am Freitagabend (20.30 Uhr, Sky). Dabei wartet auf Union mit dem SC Freiburg wieder ein Gegner auf Augenhöhe. Für die kurze Trainingswoche nimmt Svensson trotz des 0:3 beim FC Bayern Positives mit: „Wir haben trotzdem eine gute Performance zeigen können, auch wenn das Ergebnis es nicht widerspiegelt.“
1. FC Union beweist: Pokal-Pleite nur ein Ausrutscher
Fakt ist: Die Sorge, dass die Köpenicker bei den Bayern untergehen, war unbegründet. Vielmehr bewies der 1. FC Union, dass die peinliche Pokal-Pleite bei Drittligist Arminia Bielefeld (0:2) nur ein Ausrutscher war. Dass das noch im Frühjahr dieses Jahr so fragile eiserne Gebilde unter Svensson seit dem Sommer viel stabiler steht und dass alle Fans, die wieder einmal zu Tausenden ihren Fußballgöttern hinterher pilgerten, sich diese Saison wohl keine Sorgen machen müssen, einen ähnliches Absturz zu erleben.
Somit macht das 0:3 vor dem Freiburg-Spiel den Eisernen durch den gezeigten Einsatz und die Bereitschaft zu leiden, durchaus Mut. Knüpft man gegen die Breisgauer an die bisherigen starken Auftritte zu Hause in der Alten Försterei an, kann der 1. FC Union sich im Herbst und nach fast einem Drittel der Saison im oberen Tabellendrittel festbeißen. ■