Die Auswärts-Allergie des 1. FC Union sorgt in Köpenick für den ersten herben Rückschlag in dieser Saison. Bei der 0:2-Pleite gegen Drittligist Arminia Bielefeld und dem Pokal-Aus waren die Eisernen im Vergleich zum starken Auftritt gegen Eintracht Frankfurt (1:1) kaum wiederzuerkennen. „Nicht am Limit“: So geht der 1. FC Union beim FC Bayern unter!
„Wir wollten unbedingt eine Runde weiterkommen und sind natürlich sehr enttäuscht“, erklärt Union-Manager Horst Heldt zähneknirschend, nachdem Bielefeld die Mega-Aussetzer von Andras Schäfer und Diogo Leite früh (12.) und relativ spät (71.) eiskalt bestrafte und Union aus dem Pokal kegelte.
So droht dem 1. FC Union beim FC Bayern eine Watschn
„Wir geraten durch mehrere Unachtsamkeiten in Rückstand und am Ende spielen wir nicht zwingend genug. Wir haben zwar Chancen auf den Ausgleich, aber auch das zweite Tor fällt nach einem individuellen Fehler. So scheidet man dann gegen einen Drittligisten natürlich aus“, ärgert sich Heldt.
Fakt ist: Während Union das lange Anrennen trotz XL-Rotation viel Kraft kostete, stellte der Rekordmeister drei Tage vor dem Duell mit den Eisernen (Sonnabend, 15.30 Uhr, Sky) beim 4:0 (4:0) in Mainz früh die Weichen auf Sieg und hatte leichtes Spiel. Und: Leistet sich der 1. FC Union in München ähnliche Fehler, droht beim FC Bayern eine gehörige Watschn.

In Bielefeld bekamen die Köpenicker jedenfalls einmal mehr in dieser Saison in der Fremde (nur fünf Punkte) ihre Grenzen aufgezeigt. Stürmer Benedict Hollerbach ärgert die eiserne Auswärts-Allergie: „Wenn du die Zweikämpfe nicht so vehement führst, kommst du in Schwierigkeiten. Zu Hause wächst jeder über sich hinaus, das müssen wir auch auswärts hinbekommen.“
Spiel beim FC Bayern: Union bleibt nicht viel Zeit
Das Gute: Union geht mit sich selbst hart ins Gericht. Anführer Rani Khedira: „Wir haben den Gegner zu zwei ganz einfachen und billigen Toren eingeladen. Unsere Chancen haben wir nicht mit letzter Konsequenz genutzt und wenn man sich nicht am Limit bewegt und lethargisch ist, wird es ganz schwer ein Spiel zu gewinnen.“ Trainer Svensson verspricht: „Wir wollen und werden diese Fehler analysieren, um sie dann abzustellen.“
Für den neuen Coach ist die Pokal-Pleite der erste Dämpfer seines bisherigen Höhenflugs an der Wuhle. Für den 1. FC Union ist es dagegen das zweite Zweitrunden-Aus in Folge. Vergangene Saison scheiterte man noch unter Ex-Trainer Urs Fischer am VfB Stuttgart (0:1) – und hatte in der Bundesliga bekanntermaßen ganz andere Sorgen. Davon ist der 1. FC Union derzeit weit entfernt. Und wer weiß, vielleicht war ja Bielefeld bei der Bekämpfung der Auswärts-Allergie nur die verpatzte Generalprobe. Und die gelungene Premiere folgt in München. ■