Eiserne Leere

Union-Krise immer schlimmer: Trainer Fischer sieht beim Pokal-Aus in Stuttgart Rot!

Trainer Urs Fischer gibt vielen neuen Spielern eine Chance. Dennoch kassieren die Köpenicker die elfte Pleite in Folge. Nach dem Abpfiff wird es wild.

Author - Sebastian Schmitt
Teilen
Union-Trainer Urs Fischer (M.) sah nach der Pokal-Pleite beim VfB Stuttgart die Rote Karte.
Union-Trainer Urs Fischer (M.) sah nach der Pokal-Pleite beim VfB Stuttgart die Rote Karte.Sportfoto Rudel/imago

Eiserne Leere weit und breit! Der 1. FC Union verliert auch das elfte (!) Spiel in Folge und muss im DFB-Pokal nach einem 0:1 (0:1) beim VfB Stuttgart trotz jeder Menge Joker von Trainer Urs Fischer bereits in der zweiten Runde die Segel streichen. Die Krise in Köpenick wird immer schlimmer!

Für den ersten eisernen Paukenschlag sorgte Fischer bereits exakt eine Stunde vor Anpfiff. Gleich fünf (!) Neue  beorderte der Schweizer im Vergleich zur 0:2-Pleite in Bremen in die Startelf. Mit Schwolow wären es sogar sechs Neue gewesen.

Doch es bleibt derzeit wie verhext: Der Ex-Hertha-Torhüter klagte kurz vor seinem Union-Debüt beim Warmmachen über Oberschenkelprobleme, sodass doch Stammkeeper Rönnow im Kasten stand. Davor durften Roussillon, Král, Laidouni, Volland und Hollerbach (Startelf-Debüt) für Gosens, Bonucci, Khedira, Haberer und Aaronson ran.

Nicht nur den 1500 Union-Fans, die am Dienstagabend mit jeder Menge Pyrotechnik ins Schwabenland pilgerten, war beim Blick auf die Aufstellung klar: Der 1. FC Union sucht die Flucht nach vorne. Fischer zur Marschroute: „Es gilt mutig zu sein, unsere Tugenden zu zeigen und eine Antwort parat zu haben, wenn etwas schiefläuft.“

Urs Fischer lässt Trainerdiskussion beim 1. FC Union kalt

Neues Personal und neues System – für Fischer und Union verdammt viel Aktionismus. Ganz klar: Die Horror-Serie von zehn Pleiten in Folge sollte mit aller Macht ein Ende haben, die Wende zum Guten mit neuen Kräften endlich gelingen.

Union-Kapitän Christopher Trimmel (36) muss mit ansehen, wie der VfB Stuttgart jubelt.
Union-Kapitän Christopher Trimmel (36) muss mit ansehen, wie der VfB Stuttgart jubelt.Pressefoto Baumann/imago

Gewohnt gelassen nahm Fischer dagegen die – vor allem außerhalb Köpenicks – immer lauter werdende Trainerdiskussion hin: „Der Verein hat sich deutlich geäußert. Wir wollen diesen Weg gemeinsam gehen. Aber der Verein hat auch gesagt, die Situation immer wieder neu zu bewerten.“

Union kassiert in Stuttgart direkt vor der Pause das 0:1

Gegen die Unkenrufe hilft aber nur ein Sieg. Und der sollte mit neuer Taktik inklusive Viererkette in der Abwehr her. Fischer erhoffte sich wieder einen besseren Zugriff auf das Spiel, was in der ersten Halbzeit über weite Strecken gelang. Defensiv stand Union dank hoher Lauf- und Kampfbereitschaft deutlich stabiler, ließ gegen den VfB ohne Super-Stürmer Serhou Guirassy kaum etwas zu.

Gleichzeitig setzten die Eisernen mit gewohntem Fischer-Fußball in der Offensive immer wieder Nadelstiche. Hollerbach (8.), Laidouni mit einem Lattenschuss (28.) und Král per Kopfball (37.) – bis Stuttgart aus dem Nichts in Führung ging. Undav traf mit dem Pausenpfiff per Abstauber zum 0:1, nachdem Rönnow den Schuss von Union-Leihgabe Leweling noch parieren konnte (45.).

Pokal-Aus beim VfB: Fischer sieht die Rote Karte

Auch im zweiten Durchgang war von eiserner Untergangsstimmung nichts zu sehen. Union wollte, Union machte, aber wie schon in den vergangenen Wochen: Es fehlte die Durchschlagskraft. Eine nennenswerte Torchance sprang nicht mehr heraus. Vielmehr besiegelte die elfte Pleite in Folge das Pokal-Aus. Danach lagen die Nerven beim 1. FC Union blank: Fischer beschwerte sich bei Schiedsrichter Sascha Stegemann, sah nach Abpfiff die Rote Karte.

Was bleibt, ist die Hoffnung, dass das eiserne Grauen am Sonnabend ein Ende hat, wenn Eintracht Frankfurt in der Alten Försterei aufschlägt.