Der Bann ist gebrochen, der Jubel grenzenlos. Beim 3:1 gegen RB Leipzig feiern die Eisernen nicht nur einen Prestige-Sieg, sondern auch eine ganz besondere Geschichte. Einer, der sonst still arbeitet, steht plötzlich im Zentrum. Und ausgerechnet Unions neuer Star sorgt dafür, dass dieser Moment noch größer wird.
Mit dem Schlusspfiff gibt es kein Halten mehr. Alle Unioner sprinten los, selbst die Ersatzspieler. Ziel ihrer Umarmungen: Tim Skarke. Der 29-Jährige wird fast erdrückt, verschwindet in einer roten Traube aus Glück, Erleichterung und ehrlicher Freude.
Skarke trifft erstmals für Union – Jubel kennt keine Grenzen
Der Grund: In seinem 55. Pflichtspiel für den 1. FC Union Berlin erzielt Skarke endlich sein erstes Tor im Union-Trikot. Das 3:1 in der Nachspielzeit ist mehr als die Entscheidung gegen RB Leipzig – es ist Erlösung.
Skarke spielt seit 2022 für Union, war zwischenzeitlich an Schalke 04 und Darmstadt 98 ausgeliehen. Dort trifft er, erzielt neun Bundesliga-Tore. In Köpenick dagegen bleibt das Konto lange leer. Trotzdem läuft er, grätscht, presst, hilft. Ein Spieler, der sich nie versteckt, auch wenn der Ball nicht rein will.
Tim Skarke fällt beim 1. FC Union ein Stein vom Herzen
Doch unter dem Strich werden Stürmer nun mal an Toren gemessen. Entsprechend groß ist die Erleichterung bei Skarke: „Das ist ultra-emotional. Da fällt ein Riesenstein von mir ab.“

Und weil Union gegen Leipzig nicht nur gewinnt, sondern den Stürmerfluch gleich dreifach beendet – Oliver Burke, Ilyas Ansah und eben Skarke treffen –, weiß der Torschütze, was dieser Abend bedeutet: „Das war ein schwerer Weg, auch für die anderen Stürmer. Das gibt uns Auftrieb.“
Ansah lobt Skarke: „Timmi ist einer, zu dem man aufschaut“
Wie sehr Skarke im Team geschätzt wird, zeigt der Jubel. Keine Eifersucht, kein Kalkül. Nur Freude. Vor allem von einem, der eigentlich selbst im Fokus steht: Ilyas Ansah. Fünf Saisontore, Topscorer, Matchwinner – und doch stellt der Sommer-Neuzugang einen Kollegen nach vorne. „Timmi ist einer, der immer für die Mannschaft da ist“, sagt Ansah. „Vor allem für mich als jüngerer Spieler. Er ist jemand, zu dem man aufschaut.“

Worte mit Gewicht. Denn Ansah ist nicht nur Leistungsträger bei Union, sondern auch Stammspieler in der deutschen U21, ein Name mit Zukunft. Dass er Skarke öffentlich adelt, sagt viel über den Teamgeist bei Union.
Steffen Baumgart freut Tim Skarkes Union-Tor besonders
Auch Steffen Baumgart unterstreicht das eiserne Kollektiv. „Wir haben das Spiel hinten heraus über die Jungs gewonnen, die reingekommen sind“, freut sich der Cheftrainer, der erstmals in dieser Saison ein goldenes Händchen bewies.
Dazu drei Stürmer-Tore nach einer Flaute seit dem 21. September – für den Ex-Angreifer ein Genuss. Doch Skarkes Bude bedeutet Baumgart besonders viel: „Wenn ich sehe, wie der Junge arbeitet – dass ihm heute ein Tor geglückt ist, das macht das größte Grinsen.“



