Dieser Sieg schmeckt allen in Köpenick besonders gut. Der 1. FC Union schlägt RB Leipzig mit 3:1, verschafft sich Luft im Abstiegskampf und bricht gleich mehrere Ketten. Die Eisernen überzeugen nicht nur mit der üblichen eisernen Härte, sondern endlich auch mit Spielwitz. Entsprechend gelöst ist die Stimmung nach dem Abpfiff.
Union besiegt RB Leipzig und beendet die Krise
Erleichterung liegt in der Luft an der Alten Försterei. Stolz auch. Union ringt den Tabellenzweiten RB Leipzig nieder, einen Gegner, den viele Fans als reines Marketingprodukt ablehnen. Und anders als zuletzt ist dieser Sieg kein Zufallsprodukt. Union spielt mutig, schiebt konsequent nach vorne, nutzt seine Chancen. Keine Frage: Nach Wochen des Zweifelns und drei Niederlagen in Folge fühlt sich dieser Abend wie ein Befreiungsschlag an.

Entsprechend gut gelaunt steht Christopher Trimmel nach dem Abpfiff vor dem Sky-Mikrofon. Der Kapitän hat gerade eine dieser Flanken geschlagen, für die er seit Jahren verehrt wird. Perfekt getimt, scharf serviert. Ilyas Ansah muss nur noch den Kopf hinhalten, trifft zum 2:1 (63.). Auf die Frage, was passiert wäre, wenn der Stürmer seine Vorlage nicht genutzt hätte, antwortet Trimmel trocken, aber mit einem Augenzwinkern: „Dann hätte er Probleme bekommen in der Kabine. Aber das weiß er selbst auch.“
Trimmel liefert Traumflanke – und droht Ansah scherzhaft
Ansah lacht, nimmt die Drohung sportlich. „Ich freue mich, dass es geklappt hat und Trimmi mir einen auflegen konnte.“ Für den Angreifer ist es ein besonderer Moment. Fünftes Saisontor, dazu eine Premiere. „Das war mein erstes Kopfballtor im Profifußball. Das freut mich besonders.“

Ganz klar: Ansah ist Unions wichtigster Sommer-Transfer. Für rund vier Millionen Euro aus Paderborn gekommen, liefert der U21-Stürmer nun auch in der Bundesliga. Und das nach einer brutalen Durststrecke. 1081 Minuten lang hatte Union auf ein Stürmer-Tor gewartet. Seit dem 4:3 in Frankfurt am vierten Spieltag herrschte Ladehemmung. „Es geht einem schon durch den Kopf“, gibt Ansah zu. „Aber am Ende geht es darum, weiterzumachen, den Stress auszublenden und bei sich zu bleiben.“
Drei Stürmertore! Baumgart jubelt über Offensiv-Power
Genau das gelingt Union gegen Leipzig. Oliver Burke bricht den Bann mit einem Traumtor (57.), Ansah legt nach, Tim Skarke setzt in der Nachspielzeit den Schlusspunkt (90.+3). Drei Angreifer treffen. Für Trainer Steffen Baumgart, einst selbst Mittelstürmer, ein Genuss. „Es lässt mich ein bisschen schmunzeln, dass wir drei Tore aus unserer Offensivabteilung haben – aus dem Spiel heraus.“


