Der 1. FC Union Berlin schlägt RB Leipzig 3:1, bricht den Stürmerfluch und verlängert die XXL-Heimserie unter Flutlicht. In der Alten Försterei herrscht Ekstase. Die eiserne Erleichterung ist auch nach Abpfiff spürbar. Nur einer hat es plötzlich eilig.
In den Katakomben der Alten Försterei liegt Musik in der Luft. Laut, stolz, eisern. Aus der Union-Kabine dröhnt Partysound, Präsident Dirk Zingler schaut vorbei, klopft Schultern, lächelt. Trainer Steffen Baumgart steht in der Mixed Zone für Interviews bereit, lobt sein Team – und ist bei einer bestimmten Frage plötzlich verdutzt.
Union feiert Leipzig-Sieg – Baumgart bleibt streng
Der Grund: Verteidiger Tom Rothe, der gegen RB Leipzig nicht zum Einsatz kommt, steht bereits geduscht zwischen den Reportern und nutzt eine kurze Interview-Pause und ruft quer durch den Stadionbauch: „Coach, kann ich gehen oder willst du noch was sagen?“ Baumgart schaut kurz hoch, grinst und kontert: „Zwei Minuten wirst du doch noch haben.“

Rothe ist nicht ganz glücklich, schaut auf die Uhr und schüttelt den Kopf: „Es ist schon elf Uhr, ich muss ins Bett.“ Doch die gute Laune lässt er sich trotz des Nachsitzens nicht verderben. Dafür ist dieser Sieg zu wertvoll.
Nach 3:1 gegen RB: Trainer-Ansage für Tom Rothe
Denn Union liefert gegen den ungeliebten Brauseklub genau das, was zuletzt gefehlt hat. Nach drei Pleiten in Serie schlagen die Eisernen zurück und gewinnen verdient, weil sie seit langer Zeit auch mal spielerisch überzeugen und der Stürmerfluch durch die ersten Angreifer-Tore seit dem vierten (!) Spieltag endlich gebrochen ist.


