Lucas Tousart sollte einst Hertha BSC zu Titeln führen. Stattdessen stieg er ab – und wechselte zum 1. FC Union, um es dort besser zu machen. Doch der Franzose ist in Köpenick meist nur ein Bankdrücker mit Champions-League-Gehalt.
Er kam mit Vorschusslorbeeren und einem Preisschild von 25 (!) Millionen Euro. Jürgen Klinsmann (60) hatte ihn bei Hertha einst als Baustein für die ganz große Zukunft geholt. Zwei Jahre, einen Abstieg und einen Vereinswechsel später steht Lucas Tousart (28) da, wo er nie hinwollte: am Rand.
Hertha BSC und Union: Lucas Tousart kennt in Berlin nur Abstiegskampf
Seit 2023 trägt Tousart das Trikot des 1. FC Union – doch die Hoffnung auf einen Neuanfang erfüllte sich nicht. Auch in Köpenick kämpfte er nach seinem Drei-Millionen-Wechsel gegen den Abstieg. Und auch hier konnte er nie das Spiel prägen. Weder unter Urs Fischer (59) noch unter Bo Svensson (45) und Steffen Baumgart (53). 15 Bundesliga-Einsätze vergangene Saison, sechs davon in der Startelf. Zu wenig für einen, der das Spiel eigentlich ordnen, führen, lenken soll.

Klar ist: Tousart ist kein Söldner, kein Querulant. Im Training zieht er durch, bei Einsätzen zeigt er Haltung, erzielte zuletzt in den Testspielen sogar zwei Tore. Doch unter Baumgart haben andere Spieler im Mittelfeld die Nase vorn. Tousarts Stil – zu vorsichtig, zu kontrolliert, zu wenig Offensivgefahr für Baumgarts vertikalen Fußball samt Gegenpressing.
Lucas Tousart verdient beim 1. FC Union Millionen
Das Problem: das Gehalt. Rund 2,5 Millionen Euro pro Jahr – viel zu viel für einen Ersatzmann. Tousart ist vielmehr der letzte Topverdiener einer anderen Union-Ära. Damals, als der Klub mit dem Einzug in die Champions League 2023 unter Ex-Manager Oliver Ruhnert (53) aufrüstete, als der Kader aufblähte, die Gehälter nach oben schossen.

Ruhnert-Nachfolger Horst Heldt (55) mistet seitdem aus. Die Topverdiener Leonardo Bonucci (38), Robin Gosens (31), Kevin Volland (32) – alle weg. Tousart: noch da. Sein Vertrag läuft nur noch bis 2026. Viel Zeit bleibt Union also nicht mehr, um für den Franzosen noch eine Ablöse zu kassieren. Doch auf dem Transfermarkt herrscht Funkstille.
1. FC Union will keinen Spieler ablösefrei verlieren
Immerhin: Der Transfermarkt kommt gerade erst in Schwung. Bis zum 1. September kann noch viel passieren. Tousart selbst fühlt sich in Berlin wohl, wurde im vergangenen Jahr Vater – ein Wechsel ist nach KURIER-Informationen für ihn kein Muss. Aus Union-Sicht sieht das anders aus.
Für Tousart würde der 1. FC Union wohl sogar seine Präsidentenregel brechen: Boss Dirk Zingler (60) will eigentlich keinen Spieler ablösefrei ziehen lassen. Bei Tousart könnte es angesichts mangelnder Nachfrage aber diesen Sommer genauso kommen. Allein um sich das üppige Gehalt zu sparen.