Homophobie-Hammer in der Bundesliga! Kevin Behrens (33), von Sommer 2021 bis Januar 2024 für den 1. FC Union auf Torejagd, katapultiert sich ins Abseits. Der einmalige Nationalspieler verweigerte bei einer Signierstunde des VfL Wolfsburg die Unterschrift auf ein Trikot in Regenbogenfarben. Zwar hat sich Behrens mittlerweile für seinen Eklat entschuldigt, doch nicht nur VfL-Fans fordern Konsequenzen.
„Meine spontanen Äußerungen waren absolut nicht in Ordnung. Dafür möchte ich mich entschuldigen. Das Thema wurde intern klar besprochen, und ich bitte um Verständnis, dass ich mich dazu nicht weiter äußern möchte“, teilte der 33-Jährige der SportBild mit. Damit bestätigte er indirekt den Skandal, den das Sportmagazin enthüllt hatte.
Kevin Behrens bezeichnet Regenbogenfarbe als „schwule Scheiße“
Demnach soll Behrens Ende September bei einer internen Signierstunde, bei der Fanartikel für Gewinnspiele oder Benefiz-Aktionen signiert werden sollten, sich geweigert haben, ein Regenbogentrikot zu unterschreiben. Mit der Aktion wollte der Klub ein Zeichen für Vielfalt und Toleranz setzen. Dank Behrens' Verhalten ging der Plan jedoch nach hinten los.

Die Weigerung war jedoch nicht alles. Behrens soll zudem geäußert haben: „So eine schwule Scheiße unterschreibe ich nicht.“ Bei den Mitarbeitenden sorgte dies für Entsetzen.
VfL Wolfsburg in Sachen Homophobie ein gebranntes Kind
Die Mitarbeitenden wandten sofort an Wolfsburgs Sportdirektor Sebastian Schindzielorz, der Behrens auch direkt zum Krisengespräch vorgeladen habe. Ob der Angreifer eine Strafe erhielt, ist nicht bekannt. Unter Trainer Ralph Hasenhüttl spielt Behrens zwar kaum eine Rolle und kommt erst auf drei Einsätze in dieser Saison. Vergangenes Wochenende, beim 3:1 in Bochum, also dem ersten Spiel nach dessen Homophobie-Hammer, stand Behrens im Kader der Wölfe.
Während immer mehr Fußballfans harte Konsequenzen fordern – von einer Suspendierung bis hin zu einem Rauswurf –, scheint der VfL Wolfsburg bisher keine derartigen Maßnahmen ergriffen zu haben. Der Klub bestätigte den Vorfall jedoch und verurteilte Behrens’ Entgleisung. Der VfL Wolfsburg erklärte: „Während eines internen Termins gab es Äußerungen, die nicht im Einklang mit der Haltung des VfL Wolfsburg stehen. Der Vorfall wurde intern unverzüglich aufgearbeitet.“
Kevin Behrens tritt VfL-Werte mit Füßen
Dabei ist der VfL, bei dem alle Spielführer des Klubs mit einer Regenbogenbinde auflaufen, bei diesem Thema ein gebranntes Kind: 2018 war der damalige Spieler Josip Brekalo negativ aufgefallen, als er ablehnende Beiträge zu dieser Klub-Entscheidung gelikt hatte. Später geriet der mittlerweile beim BVB spielende Felix Nmecha in die Kritik, nachdem er mit transfeindlichen Posts im Internet für Ärger gesorgt hatte.
Im Fall von Behrens muss das letzte Wort noch nicht gesprochen sein. Der VfL Wolfsburg betonte, dass er sich seiner gesellschaftlichen Verantwortung bewusst sei. Der Klub und seine Angestellten „stehen für Vielfalt und Toleranz, grundsätzliche Werte wie Respekt, Aufrichtigkeit und Offenheit sind seit jeher fest in der Vereinsphilosophie verankert.“ Werte, die der Familienvater mit seinem Eklat mit Füßen getreten hat. ■