Ein Pingpong-Tor, das alle Eisernen lachen lässt. Beim 1:0-Sieg des 1. FC Union Berlin beim FC St. Pauli stehen am Ende zwei Namen im Mittelpunkt: Siegtorschütze Rani Khedira (31) und Assistgeber Andrej Ilic (25) – ohne überhaupt vorlegen zu wollen. Ausgerechnet der Stürmer mit der größten Ladehemmung der Liga schreibt eine kuriose Geschichte, die Köpenick bewegt und schmunzeln lässt.
Pingpong bringt Union den Sieg am Millerntor
Es ist die 44. Minute am Millerntor, als Union endlich durchatmen darf. Ein langer Einwurf, ein Gewusel, ein eigentlich geblockter Schuss – und plötzlich liegt der Ball doch im Netz.

Denn der Torschuss von Khedira prallt zuerst – völlig ungewollt – an Andrej Ilics Oberschenkel und landet dann ein zweites Mal vor Khedira, der das Geschenk annimmt und den umjubelten Siegtreffer erzielt.
Kurios: Ilic, weiter auf der Suche nach seinem ersten Saisontor, steht in der Szene schlichtweg im Weg und hat dennoch Grund zur Freude: Der Serbe bekommt von der Deutschen Fußball-Liga (DFL) offiziell eine Vorlage auf seinem Scorerkonto gutgeschrieben. Trainer Steffen Baumgart kommentiert trocken – und sichtbar amüsiert: „Langer Einwurf und einmal abgelegt von Andrej.“
DFL schreibt Ilic Assist gut – weiter Ladehemmung
Klar ist: Der unerwartete Assist wird Ilic verdammt guttun. Denn bei allem Aufwand, aller Plackerei zwischen Mittelfeld und Strafraum: Das Torkonto des Mittelstürmers bleibt auch nach seinem zehnten Bundesligaspiel leer.

Doch seine bereits fünfte Vorlage zeigt, was Baumgart immer wieder betont. Ilic ist für das Team extrem wichtig. „Er bekommt nicht so viele Torchancen, wie er sich wünscht. Aber er arbeitet viel“, lobt Unions Cheftrainer.
Baumgart lobt Einsatz: „Er arbeitet extrem viel“
Baumgart, einst selbst Mittelstürmer, weiß nur zu gut, wie sich so eine Durststrecke anfühlt. Der Rostocker ist fest überzeugt, dass der Torknoten bei Ilic bald platzt: „Er muss einfach weitermachen und mutig bleiben.“
Doch mit jeder weiteren torlosen Minute, mit jeder vergebenen Torchance leidet Ilic. Der Torjäger, der Union in der vergangenen Rückrunde mit sieben Treffern zum Klassenerhalt geballert hatte, bekommt in dieser Saison kaum Räume – und noch weniger Flanken.
Heidenheim-Spiel könnte den Knoten endlich lösen
Und trotzdem: Seine Präsenz und sein Wille reißen Löcher, halten Bälle fest, ermöglichen Angriffe. Nur das, wofür jeder Stürmer lebt – das Toreschießen – bleibt bisher aus. Umso mehr hoffen alle Unioner, dass dieses Pingpong-Tor der Knotenlöser sein könnte.





