Die Katze ist aus dem Sack

Nach Parensen-Aus: 1. FC Union macht Horst Heldt zum neuen Boss!

Statt Michael Parensen: Der erfahrene Funktionär übernimmt den Job von Manager Oliver Ruhnert, der wieder als Chefscout arbeiten wird.

Author - Sebastian Schmitt
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Rückt beim 1. FC Union in den Vordergrund: Horst Heldt übernimmt den Manager-Job von Oliver Ruhnert (r.).
Rückt beim 1. FC Union in den Vordergrund: Horst Heldt übernimmt den Manager-Job von Oliver Ruhnert (r.).1. FC Union

Stühlerücken beim 1. FC Union! Die Eisernen stellen nur drei Tage nach dem Last-minute-Klassenerhalt die Weichen für die neue Saison. Damit ist auch das Rätsel um Manager Oliver Ruhnert und den plötzlichen Abgang von Aufstiegsheld Michael Parensen (37) gelöst! 

Vor genau sechs Wochen platzte eine eiserne Bombe: Mit sofortiger Wirkung trennte sich der 1. FC Union von Parensen. Der Aufstiegsheld von 2019, der zuletzt als Technischer Direktor fungierte und dabei immer mehr Aufgaben von Manager Oliver Ruhnert (52) übernahm, verließ den Klub nach 15 Jahren durch die Hintertür. Präsident Dirk Zingler (59) fand zwar warme Worte zum Abschied. Doch hinter den Kulissen soll es laut geworden sein. Parensen selbst schweigt seit seinem Abschied eisern.

Fans des 1. FC Union danken Michael Parensen

Bereits damals meldete der KURIER, dass es zum Streit gekommen ist, weil Parensen sich als Nachfolger von Ruhnert sah. In Köpenick sind die Bosse jedoch anderer Meinung, wie die Verpflichtung des erfahrenen Funktionärs Horst Heldt (54) nun zeigt. Pikant: Erst am letzten Spieltag widmete die Waldseite Parensen ein großes Banner, bei dem sich die Ultras für dessen Treue bedankten und betonten, dass sein Platz hier bei Union sei.

1. FC Union Horst Heldt folgt auf Oliver Ruhnert als Manager

Mit großer Euphorie dürfte Heldt von den Fans also nicht unbedingt empfangen werden. Der ehemalige Profi gilt jedoch durchaus als Fachmann. Heldt wirkte als Sportdirektor und Sportvorstand beim VfB Stuttgart, wo er 2007 die Deutsche Meisterschaft feierte. Danach arbeitete er auf Schalke, wo er Ruhnert als Leiter der Nachwuchsabteilung kennenlernte. Auch bei Hannover 96 und zuletzt beim 1. FC Köln war Heldt in der Verantwortung. Insbesondere an der Leine und am Rhein ist sein Erfolg zuletzt jedoch überschaubar gewesen.

Ende nach 15 Jahren: Michael Parensen (37) und der 1. FC Union gingen Anfang April und völlig überraschen getrennte Wege. 
Ende nach 15 Jahren: Michael Parensen (37) und der 1. FC Union gingen Anfang April und völlig überraschen getrennte Wege. Matthias Koch/imago

Jetzt übernimmt Heldt drei Jahre nach seinem Aus beim 1. FC Köln ab 1. Juli die Geschäfte beim 1. FC Union von Ruhnert, der wiederum in seine einstige Rolle als Chefscout (Saison 2017/18) zurückkehrt. Heldt sei laut Zingler bereits jetzt in alle Planungen für die neue Saison eingebunden – und freut sich auf seine neue Aufgabe: „Ich bin stolz darauf, künftig für den 1. FC Union Berlin zu arbeiten und werde meine Erfahrungen hier einbringen, um gemeinsam erfolgreich zu sein.“

Auf Horst Heldt wartet beim 1. FC Union viel Arbeit

Über den 1. FC Union sagt Heldt: „Union ist seit vielen Jahren eine stabile Größe im deutschen Profifußball; ein ruhiger, gut geführter Verein. Die Entwicklung der letzten Jahre verlief außerordentlich rasant und war extrem beeindruckend. Es ist nicht überraschend, dass dann auch mal eine schwierige Saison zu bewältigen ist. Das gehört zur Etablierung in der Bundesliga dazu und kann sich für die Zukunft noch als sehr wertvoll erweisen."

Arbeit wartet genug auf Heldt: Als erste und dringendste Aufgabe wird er einen neuen Cheftrainer finden müssen sowie den von Ruhnert angekündigten Kaderumbruch vorantreiben, damit Union in der neuen Saison auch wieder Union ist.