Paukenschlag

Ab sofort! Das ist der Grund für das Aus von Michael Parensen beim 1. FC Union

Erst Spieler, dann Technischer Direktor: Nach 15 Jahren verlässt die eiserne Ikone die Köpenicker. Einen Grund nennt Union-Boss Dirk Zingler zwischen den Zeilen.

Author - Sebastian Schmitt
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Ende nach 15 Jahren: Michael Parensen (37) arbeitet ab sofort nicht mehr für den 1. FC Union.
Ende nach 15 Jahren: Michael Parensen (37) arbeitet ab sofort nicht mehr für den 1. FC Union.Matthias Koch/imago

Das kommt durchaus überraschend und wird vielen Fans des 1. FC Union wehtun. Michael Parensen (37) verlässt den Klub nach 15 Jahren. Und zwar sofort. Während Parensen in der eisernen Mitteilung nicht zu Wort kommt, erklärt Union-Präsident Dirk Zingler (59), warum es für die eiserne Ikone beim 1. FC Union nicht mehr weitergeht.

Immer wieder wurde Parensen als Nachfolger von Manager Oliver Ruhnert (52) gehandelt. Daraus wird vorerst definitiv nichts. Den Grund verkündet Präsident Zingler in einer Mitteilung zwischen den Zeilen. Offenbar gab es unterschiedliche Visionen über die Zusammenarbeit in der Zukunft. Dass die Trennung nun sofort und nicht erst zum Ende der Saison erfolgt, überrascht dennoch viele.

Zoff gibt es laut Zingler aber deswegen nicht. Unions Präsident erklärt: „Micha hat eine außergewöhnliche Geschichte bei uns geschrieben, die in der heutigen Fußballwelt nicht mehr allzu häufig vorkommt. Wir alle können stolz auf das sein, was wir gemeinsam in dieser Zeit erreicht haben. Es ist nicht ungewöhnlich, dass wir zum jetzigen Zeitpunkt nicht die gleichen Ideen zur Fortsetzung unseres Weges haben. Wichtig ist aber, das zu erkennen und zu respektieren.“

1. FC Union: Parensen galt als Nachfolger von Manager Ruhnert

Damit gehen der 1. FC Union und Parensen nach mehr als 15 Jahren, darunter mehr als zehn als Spieler, ab sofort getrennte Wege. Der aus der Nähe von Paderborn stammende Parensen wechselte 2009 zu den Eisernen, feierte dort den Aufstieg in die Zweite Liga sowie 2019 in die Bundesliga, ehe er ein Jahr später seine aktive Karriere beendete. Mit 249 Union-Einsätzen liegt Parensen auf Platz fünf der eisernen Rekordspieler.

Michael Parensen vertrat beim 1. FC Union immer öfter Manager Oliver Ruhnert und verfolgte zuletzt das Heimspiel gegen Bremen an der Seite von Trainer Nenad Bjelica.
Michael Parensen vertrat beim 1. FC Union immer öfter Manager Oliver Ruhnert und verfolgte zuletzt das Heimspiel gegen Bremen an der Seite von Trainer Nenad Bjelica.Matthias Koch/imago

Doch auch danach blieb Parensen Union treu, schnupperte nach seinem Karriereende als Hospitant in mehrere Abteilungen an der Wuhle rein und unterstütze danach Geschäftsführer Ruhnert. Nach dem Abschluss des Management-Lehrgangs beim DFB folgte im Sommer 2022 die Berufung zum Technischen Direktor der Profiabteilung der Männer. 

Zuletzt übernahm Parensen immer häufiger Aufgaben von Ruhnert. So war er bei Vertragsverhandlungen und Neuverpflichtungen stets dabei, führte manche Verhandlungen sogar alleine. Die Frage schien nicht, ob er in Zukunft den Posten Ruhnerts übernehmen sollte, sondern lediglich wann. Gut möglich, dass Parensen nun doch schon früher als möglich auf dem Chefsessel Platz nehmen wollte. Bereits bei den vergangenen zwei Spielen in Frankfurt und gegen Leverkusen war Parensen schon nicht mehr mit dabei. Jetzt wurde die sofortige Trennung verkündet.

1. FC Union: Michael Parensen kommt nicht zu Wort

Auffällig: Parensen kommt in Unions Mitteilung nicht zu Wort. Ruhnert erklärt dagegen: „Michael hat sich nach seiner Zeit als Spieler schnell in sein neues Aufgabengebiet eingearbeitet. Er hat in den letzten Jahren neue Impulse gesetzt, interessante Ideen eingebracht und sicher auch selbst viel gelernt. Wenn er das fortsetzt, wird er seinen Weg im Fußball weitergehen. Ich bedanke mich für die gute Zusammenarbeit.“

Zingler wünscht Parensen „privat und beruflich alles Gute“ und betont, dass die eiserne Ikone „jederzeit an der Alten Försterei herzlich willkommen sein wird“. ■