Zum ersten zweiten Mal seit dem Bundesliga-Aufstieg 2019 geht der 1. FC Union ohne Abstiegssorgen oder Europapokalträume in ein Saisonfinale. Doch von einem lauen Ausklang in Augsburg will Trainer Steffen Baumgart (53) natürlich nichts wissen – und schärft vor dem Spiel beim FCA nochmals die Sinne.
Es ist der letzte Tanz. Am Sonnabend (15.30 Uhr, Sky) endet für den 1. FC Union eine Saison voller Brüche, Wendungen und Veränderungen – mit einem Auswärtsspiel beim FC Augsburg. Eine Partie, bei der sportlich eigentlich nichts mehr auf dem Spiel steht. Eigentlich.
Vor Augsburg: Union-Trainer Baumgart wird laut
Denn im Gegensatz zu den Vorjahren, als es am 34. Spieltag entweder um Europa (2021–2023) oder zuletzt um den Klassenerhalt ging, ist die Lage in diesem Mai ungewöhnlich entspannt. Union beendet die Saison sicher auf Platz 13, unabhängig vom Ergebnis in Augsburg.
Doch wer denkt, in Augsburg könnte man Auslaufen, der hat die Rechnung ohne Baumgart gemacht. „Wir wollen jedes Spiel gewinnen. Deswegen wird das Ziel auch sein, das Bestmögliche herauszuholen.“, stellt der Coach klar und verpasst der eisernen eine Portion Schuss: „Wenn irgendwas nicht so läuft, dann wird auch mal die Stimme erhoben. Wer diesen Job liebt, der will gewinnen.“
Augsburg für den 1. FC Union ein rotes Tuch
Und Baumgart liebt ihn – sichtbar, hörbar, spürbar. Für ihn zählt auch in einem sportlich bedeutungslosen Spiel die Mentalität. Deshalb wird es auch gegen die Fuggerstädter kein lockeres Testspiel-Feeling geben. „Eine Motivation ist nicht immer notwendig. Es reicht, dass wir Bundesliga spielen dürfen.“
Doch leicht wird’s nicht. Der FC Augsburg ist so etwas wie Unions Angstgegner. In elf Bundesligaspielen gelang den Eisernen erst ein Sieg – der liegt mehr als vier Jahre zurück. Seitdem: kein Dreier gegen die Bayern-Schwaben. Und: In Augsburg konnte Union noch nie gewinnen (vier Niederlagen, ein Remis). Keine schöne Statistik. Aber eine, die sich am Sonnabend ändern soll.
Baumgart sorgt bei Union für Tempo
Denn Baumgart will nicht nur sein Team fokussiert sehen, sondern auch ein letztes positives Zeichen setzen, bevor es in die Sommerpause geht. 2.900 Union-Fans werden die Reise nach Augsburg antreten, obwohl es sportlich um nichts mehr geht – ein Beweis dafür, dass dieser Klub nie ohne Leidenschaft spielt.
Ein Sieg zum Abschluss wäre nach dem biederen 0:3 gegen Heidenheim Balsam. Nicht für die Tabelle, sondern für das Gefühl. Für den Sommer. Für den Blick nach vorn. Und dafür, dass die neue Union-Ära mit Baumgart nicht im Leerlauf, sondern mit Tempo startet.