Liebe auf den ersten Blick

Eisern bleiben, aber: So will Bo Svensson den 1. FC Union umkrempeln!

Der neue Cheftrainer weiß um die DNA der Köpenicker. Weiterentwickeln will er die Eisernen dennoch.

Author - Sebastian Schmitt
Teilen
Gibt ab sofort beim 1. FC Union den Ton an und freut sich auf die Atmosphäre in der Alten Försterei: Trainer Bo Svensson (44).
Gibt ab sofort beim 1. FC Union den Ton an und freut sich auf die Atmosphäre in der Alten Försterei: Trainer Bo Svensson (44).Sven Simon/imago

Bo Svensson (44) sprüht vor Tatendrang! Der neue Cheftrainer des 1. FC Union schwärmt über die Rahmenbedingungen in Köpenick und hat richtig Bock auf seine neue Aufgabe. Doch der Däne will auch Spuren hinterlassen. Eisern bleiben, aber ... So will Svensson den 1. FC Union umkrempeln!

Svensson und Union –  das war offenbar Liebe auf den ersten Blick. Laut Boss Dirk Zingler (59) und dem neuen Manager Horst Heldt (54) hat es auf jeden Fall sofort gefunkt. Heldt: „Ich bin sehr glücklich. Bo passt zu Union wie die Faust aufs Auge.“

Bo Svensson fühlt sich beim 1. FC Union pudelwohl

Auch Bo hat richtig Bock. Das liegt an gleich mehreren eisernen Faktoren. Svensson: „Ich hatte viel Zeit, mir genau zu überlegen, wie ich die Zukunft angehen will. Ich wollte einen Verein, der menschlich zu mir passt und zu dem ich passe. Und das spüre ich hier bei Union. Ich spüre, dass es einen sehr familiären Hintergrund gibt. Dass es Leute gibt, die für den Verein brennen.“

Dabei haben für Svensson, bis November noch Trainer des 1. FSV Mainz 05, auch die Eindrücke aus der Vergangenheit eine Rolle gespielt. „Ich war selber auch im Stadion und habe das alles erlebt. Ich glaube, das passt einfach sehr, sehr gut zu mir.“ Die Emotionalität in der Alten Försterei lebt Unions neuer Cheftrainer auch an der Seitenlinie. Heldt scherzt: „Manchmal hat man sich gefragt, ob er jetzt Spieler oder tatsächlich Trainer ist.“

Bo Svensson will den 1. FC Union variabler machen

Klar ist: Mit Svensson will der 1. FC Union nach der verkorksten Saison samt Trennung von Eisern-Liebling Urs Fischer (58) und Rauswurf von Missverständnis Nenad Bjelica (52) zurück in die Erfolgsspur. Und Svensson hat einen klaren Plan, wie das gelingen soll. Der Neue weiß dabei um die DNA der Köpenicker. Weiterentwickeln will Svensson die Eisernen dennoch.

Gute Laune beim 1. FC Union: Manager Horst Heldt (54) scherzt über seine Körpergröße und stichelt humorvoll gegen Trainer Bo Svensson (44). 
Gute Laune beim 1. FC Union: Manager Horst Heldt (54) scherzt über seine Körpergröße und stichelt humorvoll gegen Trainer Bo Svensson (44). Nordphoto/imago

„Es geht darum, die guten Sachen, die Union über die Jahre gemacht hat, zu behalten. Die Werte, für die Union steht. Die Kultur, die gepflegt wird. Ich komme aber auch als Neuer und habe neue Augen drauf und will meinen Impuls setzen“, erklärt Svensson, der am Montag die Profis zum ersten Mal für Leistungstests zusammentrommelt.

Horst Heldt wird den Kader des 1. FC Union verändern

Dabei legt Svensson den Finger durchaus auch ein bisschen in die eiserne Wunde. „Es war immer so, dass Union für einige Komponenten im Spiel ganz klar gestanden hat: kompaktes Verteidigen, eine geschlossene Mannschaftsleistung, die körperliche Art, die Standardstärke. Das werden wir weiter behalten“, erklärt er und fordert: „Man muss schon auch immer bereit sein, die nächsten Schritte zu machen und sich etwas zu überlegen. Union war einfach zu analysieren, aber schwer zu bespielen. Meine Idee ist, die Sachen auch mal variabler zu gestalten.“

Verändern wird sich auch der Kader. „Wir sind alle davon überzeugt, dass die Spieler, die wir unter Vertrag haben, Spieler sind, die uns weiterhelfen. Nichtsdestotrotz wird es Veränderungen geben“, kündigt Manager Heldt, der die Geschäfte von Oliver Ruhnert (52) offiziell am 1. Juli übernimmt, an und fügt hinzu: „Der Kader ist noch nicht in dem Maß, wie wir uns das vorstellen.“ ■