Auweia, 1. FC Union! Die Eisernen geraten im Kampf um den Klassenerhalt mehr und mehr unter Druck. Durch den 3:2-Sieg des VfL Bochum gegen Hoffenheim wird die Luft vor dem Duell bei Borussia Mönchengladbach (Sonntag, ab 15.15 Uhr im KURIER-Liveticker) für die Köpenicker im Tabellenkeller immer dünner. Das Gute: Beim 1. FC Union hat es jetzt offenbar klick gemacht.
Cheftrainer Nenad Bjelica (52) ist bisher wahrlich kein Mann großer Worte. Vor dem Spiel in Gladbach bleibt der Kroate weiterhin ruhig, geradezu stoisch: „Unsere Vorbereitung schaut so aus wie immer. Auch wenn die Phase nicht positiv ist, brauchen wir nicht viel verändern.“
1. FC Union: Bjelica-Bums zeigt Wirkung
Das klang unter der Woche noch ganz anders. „Das ist Shit, nichts, null, nada, viermal machen wir das. Wir blamieren uns. Das ist gar nichts“, hallte es über den Trainingsplatz, nachdem Bjelica mit der Ausführung einer Übung unzufrieden war.
Doch der Bjelica-Bums kam offenbar an: „Manchmal muss ich im Trainerteam lauter werden, manchmal muss ich zu Hause lauter werden. Das ist so im Leben. Wenn mir etwas nicht gefällt, muss ich reagieren. Die Mannschaft hat gut reagiert auf meine Kritik und es absolut begriffen in dieser Woche, wo wir sind und worum wir kämpfen müssen.“
1. FC Union: Nenad Bjelica sucht echte Typen
Bei den Spielern des 1. FC Union hat es also endlich klick gemacht. Bedeutet: Die 2750 mitreisenden Fans dürfen sich in Gladbach freuen, keine Egotrips und individuellen Patzer mehr. Stattdessen viel Leidenschaft und Kampf. Getreu dem Motto: Einer für alle, alle für einen. Hinten gemeinsam die Reihen schließen und im Angriff mit gezielten Kontern endlich wieder mehr Torgefahr entwickeln.
Das Gute: Außer Ersatztorhüter Jakob Busk und Außenverteidiger Jerome Roussillon sind alle Mann nicht nur an Bord, sondern offenbar auch richtig heiß.„ Alle sind körperlich top beieinander, jeder will sich für die Startelf empfehlen. Das ist unser Luxus“, freut sich Bjelica. Bedeutet: Der Coach hat die Qual der Wahl und wird ganz genau hinschauen, welche elf Typen er aufs Feld schicken wird.
Bochum und Mainz setzen 1. FC Union unter Druck
Klar ist: Erfahrung und ein kühler Kopf werden gefragt sein, um den Druck im Abstiegskampf auszuhalten. Bjelica: „Egal was dort passiert, wir werden nicht gerettet sein und haben auch danach alles weiter in der eigenen Hand. Deswegen will ich, dass meine Mannschaft mit einer gewissen Lockerheit und ohne Blockade spielt. Sonst bringst du nicht die Leistung, die du dir erwünscht.“
Das wird alles andere als leicht. Denn die Situation im Abstiegskampf spitzt sich weiter zu. Der VfL Bochum zog am Freitagabend durch den Sieg gegen die TSG Hoffenheim vorübergehend an Union vorbei. Je nach dem, wie das Spiel der Eisernen am Niederrhein läuft, könnte auch Mainz 05, das gegen den 1. FC Köln zu Hause spielt, Union überholen. Im schlimmsten Fall droht Bjelica und seinem Team am Sonntagabend also der Absturz auf den Relegationsplatz. Das gilt es, in Gladbach zu verhindern.