Alles gegen den Abstieg

Kapitän Trimmel: Kampfansage an die Typen des 1. FC Union

Der Österreicher geht im Abstiegskampf voran und nimmt vier Kollegen in die Pflicht.

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So manche Frage zaubert  Christopher Trimmel ungeahnte Falten auf die Stirn.
So manche Frage zaubert Christopher Trimmel ungeahnte Falten auf die Stirn.Mathias Koch/Imago

Christopher Trimmel ging schon nach der 1:5-Klatsche des 1. FC Union gegen den FC Bayern voran. Der Kapitän sprach Tacheles im Stadion An der Alten Försterei und war damit noch nicht fertig. In der wöchentlichen Medienrunde hatte der Österreicher noch mehr zu sagen.

Die verschwitze Arbeitskluft hatte Trimmel gegen ein schwarzes T-Shirt getauscht, die Haare waren streng nach hinten gebunden. Ruhe strahlte der Kapitän aus. Und Sicherheit. Weil er genau weiß, was in dieser besonderen Situation zu tun ist. Kommunikation ist wichtig, und genau das passiert gerade intern.

„Am Ende ist es in solchen Phasen, speziell für Spieler, die in so einer Phase noch nicht gewesen sind, immer schwierig. Die brauchen dann natürlich eine Vorgabe, einen klaren Plan, ein klares Coaching“, sagt der Kapitän. Die Emotionen lässt er außen vor, doziert eher wie ein Professor. Die Ruhe gibt den Worten Gewicht. Man kann erahnen, was in der Kabine abgeht, wenn Trimmel so das Wort ergreift. Es ist nicht nur laut seit dem Bayernspiel.

Der Austausch ging auch bei einem alljährlichen Essen mit Mannschaft und Präsidium weiter. „Das war ein wichtiger Abend für uns, um gewisse Dinge aufzuarbeiten“, beschreibt der Österreicher das Essen im Soho House nahe dem Alexanderplatz.

Der 1. FC Union muss im Eiltempo das erfolgreiche Kurve-Kriegen aus dem Herbst kopieren

Union muss im Eiltempo das erfolgreiche Kurve-Kriegen aus dem Herbst kopieren. Nach der Entlassung von Urs Fischer hatte Nenad Bjelica übernommen. Der Schwierigkeitsgrad ist hoch. Die Eisernen, die schon ein scheinbar komfortables Polster hatten, haben inzwischen nur noch zwei Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz 16. In den kommenden Wochen stehen die direkten Duelle mit den Konkurrenten an. Los geht es am Sonntag in Mönchengladbach (15.30 Uhr), es folgen Bochum und Köln.

Wichtig sei, dass die Unioner die Situation noch in der eigenen Hand hätten, sagte Trimmel. „Wir haben genügend Typen auf dem Feld, die das in die Hand nehmen sollten“, betonte der 37-Jährige. Neben sich selbst nannte er Kevin Vogt, Danilho Doekhi, Rani Khedira und Robin Gosens.

„Gerade die erfahrenen Spieler müssen jetzt abliefern“, forderte der Österreicher. Jüngere Profis wie Benedict Hollerbach oder Mikkel Kaufmann müssten dagegen auch geschützt werden.