Von null auf 100 Millionen!

Bessermacher Bjelica: Union-Trainer formte teuersten Verteidiger der Welt!

Unter Unions neuem Cheftrainer entwickeln sich Talente zu Stars. Gelingt Nenad Bjelica das auch in Köpenick?

Author - Sebastian Schmitt
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Rani Khedira (r.) und Christopher Trimmel wird es freuen: Unions neuer Cheftrainer Nenad Bjelica (l., 52.) macht Spieler besser.
Rani Khedira (r.) und Christopher Trimmel wird es freuen: Unions neuer Cheftrainer Nenad Bjelica (l., 52.) macht Spieler besser.Matthias Koch/imago

Die Hoffnung beim 1. FC Union ist groß – die Zuversicht bei Nenad Bjelica (52) ist noch größer! Der neue Cheftrainer soll die Eisernen von ihren Abstiegssorgen befreien und gleich am Mittwoch bei Sporting Braga (21 Uhr, Dazn) als erste Sofortmaßnahme das Überwintern in der Europa League sichern. Das kann klappen. Denn Bjelica ist der Bessermacher! 

Mit breiter Brust präsentierte sich Bjelica bei seiner Vorstellung in Berlin. Sein Selbstvertrauen will er nun auch den Union-Profis einimpfen, die seit Ende August (!) auf einen Sieg warten. Erste Maßnahme: die Spieler starkreden. Bjelica: „Es ist viel, viel mehr in der Mannschaft drin, als zuletzt gezeigt wurde. Ich bin überzeugt, dass wir bald nichts mehr mit dem Abstieg zu tun haben.“ 

Gvardiol, Olmo, Sutalo: Union-Trainer Bjelica formt Stars

Doch Bjelica spuckt nicht nur große Töne. Der Kroate macht Spieler tatsächlich besser und bewies in der Vergangenheit, dass er ein feines Näschen für Talente hat, die unter ihm durchstarteten und mittlerweile Stars sind. Bestes Beispiel: Josko Gvardiol (21).

Spaniens Nationalspieler Dani Olmo (l.) schwärmt noch heute von Unions neuem Trainer Nenad Bjelica.
Spaniens Nationalspieler Dani Olmo (l.) schwärmt noch heute von Unions neuem Trainer Nenad Bjelica.Pixsell/imago

Kroatiens neues Aushängeschild feierte sein Profidebüt im Alter von nur 17 Jahren unter Unions neuem Cheftrainer bei Dinamo Zagreb. Zwei Jahre später legte RB Leipzig 20 Millionen Euro für Gvardiol auf den Tisch und im vergangenen Sommer machte Startrainer Pep Guardiola ihn zum teuersten Verteidiger der Welt: Manchester City überwies den Sachsen 91,5 Millionen Euro als Basisablöse – weitere Millionen werden ganz sicher fließen.

Union-Präsident Zingler schwärmt von Bjelica

Startrainer Pep Guardiola bezahlte mit Manchester City für Josko Gvardiol 100 Millionen Euro, das machte Bjelicas Schützling zum teuersten Verteidiger der Welt.   
Startrainer Pep Guardiola bezahlte mit Manchester City für Josko Gvardiol 100 Millionen Euro, das machte Bjelicas Schützling zum teuersten Verteidiger der Welt. PA Images/imago

Der neue Abwehrchef des Triple-Siegers ist aber nur die Spitze des Eisbergs. Auch Stars wie Dani Olmo (25, RB Leipzig) oder Josip Sutalo (23, Ajax Amsterdam) sprechen in höchsten Tönen über ihren einstigen Förderer. Gründe, warum Union-Präsident Dirk Zingler (59)  Bjelica zum neuen Chefcoach machte: „Trainer, die gute taktische Formationen trainieren können, gibt es ganz viele. Ob es ganz viele empathische Trainer gibt, die Gruppen führen können – da trennt sich die Spreu vom Weizen.“

Bjelica, 2000 Kroatiens Fußballer des Jahres und immer wieder auch als Nationaltrainer beim WM-Dritten gehandelt, scheint dabei genau die richtige Mischung zu finden. „Die alte Schule ist vorbei“, sagt er und strahlt dabei gleichzeitig Autorität und Ruhe aus.

Talente haben es beim 1. FC Union schwer

Apropos Schule: Beim 1. FC Union hoffen sie, dass Bjelica nicht nur die Profis rettet, sondern eben auch mehr Talente formt als zuletzt. Seitdem Union 2015 die U23 vom Spielbetrieb in der Regionalliga abmeldete, setzt man auf die U19 als Ausbildungsschmiede. Der Erfolg ist überschaubar: Mit Aljoscha Kemlein (19) steht immerhin seit dieser Saison dauerhaft ein Youngster aus dem eigenen Nachwuchs im Profikader, der unter Ex-Trainer Urs Fischer (57) nicht nur Bundesliga-, sondern sogar auch Champions-League-Luft schnupperte.

Dass da noch mehr geht, zeigt die Berufung von U19-Spieler Oluwaseun Ogbemudia (17). Der Innenverteidiger, im Sommer vom FC St. Pauli an die Wuhle gewechselt, stand am vergangenen Spieltag beim 1:1 gegen Augsburg unter Interimstrainer Marco Grote (51) erstmals im Profikader. Weitere Talente sollen unter Bessermacher Bjelica folgen.