Keine Frage, die Leistung des 1. FC Union in Unterzahl beim 0:1 gegen Bayer Leverkusen hätte einen Punkt verdient gehabt. Doch statt einen weiteren Zähler gegen den Quasi-Meister auf das eiserne Konto zu packen, schmilzt der Vorsprung der Köpenicker auf die Abstiegsränge. Abstiegskampf reloaded? Vor dem Duell beim FC Augsburg (Freitag, ab 20.15 Uhr im KURIER-Liveticker) zittert beim 1. FC Union niemand mehr!
So gelöst hat man Union-Trainer Nenad Bjelica (52) bisher selten gesehen. Der Kroate scherzte nach dem Leverkusen-Spiel, sprang spontan als Dolmetscher für Bayer-Trainer Xabi Alonso (42) ein und hatte die Lacher auf seiner Seite.
Mainz rückt dem 1. FC Union auf die Pelle
Die gute Laune verliert Bjelica derzeit selbst beim Blick auf die Tabelle nicht. Dabei ist die Lage längst nicht mehr so komfortabel, der Vorsprung auf den Relegationsrang beträgt sechs Spieltage vor Schluss nur noch sechs Punkte. Die Gefahr, noch mal unten reinzurutschen, ist also da – zumal das Restprogramm des 1. FC Union es durchaus in sich hat und Mainz den Köpenickern bereits am Wochenende mit einem weiteren Heimsieg gegen Hoffenheim noch mehr auf die Pelle rücken kann.

Bjelica juckt das alles wenig: „Wir haben auch vorher schon auf die Tabelle geschaut“, sagt er cool und erklärt: „Wir verfolgen das immer. Das ist unsere Aufgabe. Wir haben auch nach dem Sieg gegen Werder (2:1) gesagt, dass wir weiter fokussiert bleiben müssen. So wird es bis zum Schluss sein.“
1. FC Union hat sich unter Trainer Nenad Bjelica gefunden
Dann muss Unions Cheftrainer schmunzeln und sagt einen Satz, der das wiedergewonnen eiserne Selbstvertrauen verkörpert: „Ich will nicht mit den Mannschaften, die unten stehen, tauschen.“ Fakt ist: Der 1. FC Union hat nach der Horror-Hinrunde unter Bjelica nicht nur rasch wichtige Punkte gesammelt, sondern sich vor allem wieder gefunden.
Das Selbstbewusstsein, dass mit Bjelica der Klassenerhalt klappt, strahlt auch Christopher Trimmel (37) aus. Über die Niederlage gegen Leverkusen sagt der Kapitän: „Das wirft und nicht zurück und ändert nichts an unserer Einstellung. Vieles war positiv, sogar in Unterzahl. Darauf können wir aufbauen.“
Union-Kapitän Trimmel heiß auf Augsburg
Anders als im Winter, als es große Zweifel am Klassenerhalt gab, zittern Trimmel und Co. im Kampf um den Klassenerhalt im Frühling nicht mehr: „Wir haben es weiter in der eigenen Hand, auch wenn wir noch ein Heimspiel gegen den FC Bayern haben. Aber in Augsburg ist alles möglich.“