Platzverweis und Elfmeter

Bitter: Doppelter Nackenschlag zieht dem 1. FC Union gegen Leverkusen den Stecker!

Das Team von Trainer Nenad Bjelica liefert dem Quasi-Meister selbst in Unterzahl einen großen Kampf, verliert am Ende knapp mit 0:1 (0:1). 

Author - Sebastian Schmitt
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Der 1. FC Union und Verteidiger Diogo Leite lieferten Bayer Leverkusen einen großen Kampf.  
Der 1. FC Union und Verteidiger Diogo Leite lieferten Bayer Leverkusen einen großen Kampf. Eibner/imago

Großer Kampf, aber keine Punkte! Der 1. FC Union verlangt Tabellenführer Bayer Leverkusen in der ersten Halbzeit alles ab, verliert aber nach 90 intensiven Minuten  mit 0:1 (0:1). Knackpunkt des Spiels: Ein doppelter Nackenschlag kurz vor dem Pausenpfiff!

Enttäuschte Gesichter beim 1. FC Union. Die Eisernen verlangen der diesjährigen Übermannschaft der Bundesliga lange Zeit alles ab, werfen besonders in der Defensive alles rein und stehen am Ende doch mit leeren Händen da. Bitter: Durch den Mainzer Sieg im Kellerduell gegen Darmstadt (4:0) schmilzt der Vorsprung auf den Relegationsrang auf nur noch sechs Punkte. 

„Ich hatte schon das Gefühl, dass wir vielleicht etwas mitnehmen“, erklärt Kapitän Christopfer Trimmel (37). Am Ende aber war die Mannschaft von Xabi Alonso einfach zu stark. Trimmel gesteht: „Es macht Spaß, ihnen zuzuschauen, aber keinen Spaß, gegen sie zu spielen.“

1. FC Union verteidigt stark gegen Leverkusen

Pfiffe gibt es im Stadion An der Alten Försterei bevor überhaupt gespielt wird. Leverkusen gewinnt die Platzwahl und wechselt die Seite, sodass die Unioner bereits in der ersten Hälfte in Richtung Waldseite spielen, was den Fans dort gar nicht schmeckt. 

Aus dem Tritt bringt das das Team von Trainer Nenad Bjelica (52) nicht. Hellwach, kompakt und aggressiv in den Zweikämpfen halten die Eisernen dagegen. Immer wieder dirigiert der Kroate seine Spieler von Seitenlinie nach vorne, um die Werkself mit ihrer individuellen Klasse erst gar nicht zur Entfaltung kommen zu lassen.

Frederik Rönnöw hält den 1. FC Union im Spiel

Das gelingt zwar größtenteils, aber nicht immer. Erst zwingt Alejandro Grimaldo Union-Torhüter Fredrik Rönnow mit einem direkten Freistoß aus 18 Metern zu einer Flugeinlage (9.), dann lenkt der Däne mit einem starken Reflex den Kopfball von Bayer-Stürmer Borja Inglesias gerade noch so über die Latte (15.). Machtlos ist Rönnow nach einem Flachschuss von Grimaldo, doch der Ball rauscht Zentimeter am Pfosten vorbei (29.).  

Offensiv kommt der 1. FC Union erst nach mehr als einer halben Stunde ins Spiel. Robin Gosens köpft nach einer Trimmel-Ecke ans Außennetz (35.). Die Eisernen schöpfen durch die erste Torchance mehr Mut und kombinieren sich frei. Stürmer Yorbe Vertessen verzieht aber nach einer starken Kombination deutlich (39.).

1. FC Union im Pech: Gelb-Rot für Gosens und Elfmeter

Doch mitten in die Freischwimmphase des 1. FC Union kommt es knüppeldick für die Eisernen. Erst fliegt der bereits gelbverwarnte Gosens nach einem Foul an der Strafraumkante mit Gelb-Rot vom Platz (45.+3). Dann gibt es nach dem fälligen Freistoß und mächtig Tohuwabohu im Union-Strafraum Elfmeter, nachdem Trimmel den Arm ausfährt und den Schuss von Piero Hincapie an den Pfosten lenkt (45.+5). DFB-Hoffnung Florian Wirtz bleibt cool und lässt Rönnow vom Punkt keine Chance – 0:1 (45.+8).

Union-Star Robin Gosens (29) kassiert gegen Bayer Leverkusen bereits in der ersten Halbzeit die Gelb-Rote Karte. 
Union-Star Robin Gosens (29) kassiert gegen Bayer Leverkusen bereits in der ersten Halbzeit die Gelb-Rote Karte. Contrast/imago

Der doppelte Nackenschlag stellt den 1. FC Union in der zweiten Halbzeit vor eine Mammutaufgabe: In Unterzahl und mit Rückstand gegen den Quasi-Meister, der die vergangenen 40 Pflichtspiele in der Liga, Pokal und Europa League nicht verloren hat.

Abstiegskampf? Mainz rückt dem 1. FC Union auf die Pelle

Dass es dennoch bis zum Schluss spannend bleibt, liegt zum einen an Rönnow, der nicht nur bei einem Schuss von Tella (77.) weiterhin hellwach agiert. Andererseits, weil Union durch die eingewechselten Bennedict Hollerbach und Josip Juranovic immer wieder gefährliche Konter fährt. 

„In der ersten Hälfte hat Leverkusen dominiert, wir waren ein bisschen zurückhaltend“, erklärt Bjelica. „Aber dann haben wir sehr gut verteidigt, sogar mit einem Mann weniger.“ Die Hoffnung auf einen Lucky Punch liegt deswegen bis zum Schlusspfiff in der Luft. Doch am Ende bleibt es beim 0:1.■