Steffen Baumgart (53) gibt an diesem Samstag (ab 15.15 im KURIER-Liveticker am Ende des Vorberichts) seinen Pflichtspiel-Einstand als neuer Trainer des 1. FC Union. Dabei hofft der ehemalige Angreifer der Köpenicker im Spiel beim 1. FC Heidenheim gleich auf ein Erfolgserlebnis. „Wir wollen nach vorne spielen, wir wollen in Heidenheim gewinnen und wissen, dass das keine einfache Aufgabe wird“, sagte er.
Seit acht Spielen in der Bundesliga warten die Köpenicker nun schon auf einen Sieg, deswegen hatte der Däne Bo Svensson den Posten als Chefcoach auch räumen müssen.
Von den Schlagzeilen um das DFB-Sportgerichtsurteil, wonach den Eisernen der Punkt vom 1:1 gegen den VfL Bochum wegen eines Feuerzeugwurfs aus dem Union-Block abgezogen werden soll, will sich Baumgart auch nicht ablenken lassen. Entscheidend werde der sportliche Auftritt in Heidenheim sein, betonte er.
Baumgart und der 1. FC Union müssen Bochum-Skandal ausblenden
Doch abseits des Platzes herrscht seit Donnerstagnachmittag Unruhe rund um die Alte Försterei. Im knapp 600 km entfernten Frankfurt hatte das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) entschieden, dass das Spiel der Unioner gegen Bochum vom 14. Dezember mit 2:0 für den VfL gewertet wird. Der Bochumer Torhüter Patrick Drewes war während der Partie von einem Feuerzeug aus dem Union-Fanblock getroffen worden. Die gepfefferte Kritik aus Köpenick ließ nicht lange auf sich warten, Union wird das Urteil anfechten.
„Es ist schon schlimm genug, dass Personen bei Konzerten oder Sportveranstaltungen immer wieder Gegenstände auf Bühnen, in Innenräume oder auf den Rasen werfen“, wird Union -Präsident Dirk Zingler in einem Statement zitiert. Dies sei durch keinen Veranstalter zu verhindern, die jeweiligen Personen müssten „mit der höchstmöglichen Strafe“ belegt werden - aber: „Der eigentliche unsportliche Skandal hat nach dem Ereignis auf dem Rasen und heute vor Gericht stattgefunden.“
1. FC Union wehrt sich gegen DFB-Entscheidung
Das Urteil schade dem Fußball „enorm“, so Zingler weiter. Wenn „die nutznießende Partei“ ihre Schwächung selber erklären könne, brauche es keine unparteiischen Schiedsrichter mehr und „dem Betrug bzw. einem Schmierentheater“ seien Tür und Tor geöffnet.

Ein solches „Schmierentheater“ hatte das Sportgericht jedoch laut des Vorsitzenden Stephan Oberholz nicht erkennen können. Das DFB-Gericht sah es nach der mündlichen Verhandlung als erwiesen an, dass Bochum bei dem Duell vor knapp einem Monat irregulär geschwächt worden war. Keeper Drewes hatte nicht weiterspielen können, das Ergebnis ( 1:1 ) war mit einem „Nichtangriffspakt“ ins Ziel gebracht worden. Bochum legte Einspruch gegen die Wertung des Resultats ein.
1. FC Union in Heidenheim unter Druck
Denn für den VfL geht es um den Klassenerhalt, jeder Punkt zählt. Dabei kann Trainer Dieter Hecking auch auf Drewes zählen. Auf den Torhüter sei in letzter Zeit viel „eingeprasselt, auch unterhalb der Gürtellinie“, berichtete Hecking. Drewes mache jedoch „einen sehr stabilen Eindruck“, sagte Hecking. Der Keeper habe ihm aber gesagt, „es ist gut, dass es vorbei ist“.
Vor der Partie beim FSV Mainz 05 am Samstag (15.30 Uhr/Sky) liegt Bochum mit sechs Punkten am Tabellenende. Sollte Union mit der Berufung scheitern, kämen zwei Zähler hinzu - was von großer Bedeutung im Abstiegskampf wäre. In diesen will der Tabellen-12. aus Köpenick erst gar nicht hineingeraten. Mit dem bevorstehenden Punktverlust wäre ein Sieg in Heidenheim umso wichtiger.
Um die Partie des 1. FC Union beim FC Heidenheim im Liveticker zu verfolgen, klicken Sie bitte im nachfolgenden Menü auf das entsprechende Duell. ■