Der 1. FC Union schäumt weiter vor Wut! Vor dem Spiel beim FC Heidenheim (ab 15.15 Uhr im KURIER-Liveticker) lässt Präsident Dirk Zingler (60) seinem Ärger über das Urteil des DFB-Sportgerichts bei Sky freien Lauf. Zingler wettert gegen den DFB, der mit der Spielwertung „gegen die eigene Rechtsordnung“. Scharf schießt Zingler auch gegen den VfL Bochum.
„Diese Wertung, die das Sportgericht jetzt vorgenommen hat, ist vollkommen an den Haaren herbeigezogen“, schimpft Zingler. Der DFB-Kontrollausschuss mit Anton Nachreiner an der Spitze habe „mal wieder ein politisches Exempel statuieren“ wollen: „Er wollte ein Urteil erzwingen, um die Gewalt auf den Rängen zu bekämpfen. Da wird auch gerne mal ein Schiedsrichter geopfert.“
1. FC Union attackiert den DFB scharf
Konkret warf Zingler dem DFB vor, er habe den Unparteiischen Martin Petersen „unter Druck gesetzt“, damit dieser zugebe, er habe mit der Fortsetzung des Spiels nach dem Feuerzugwurf gegen Bochums Torwart Patrick Drewes einen Fehler gemacht. Für Union lag diese Entscheidung im Ermessen von Petersen.

Bochum sah das anders, das sei auch „das gute Recht“ des VfL, sagte Zingler, aber: „Dass Bochum diesen Vorfall nutzt, um sich einen sportlichen Vorteil zu verschaffen, finde ich einen unfairen Skandal.“ Bochums Trainer Dieter Hecking lassen Zinglers Vorwürfe kalt: „Das lasse ich einfach so stehen. Wir müssen uns auf das fokussieren, was wir beeinflussen können. Was in Berlin geschrieben und gesagt wurde, ist für mich aktuell nicht relevant.“
Das am Donnerstag gefällte Urteil, das Spiel mit 2:0 für Bochum zu werten, „kann nicht das richtige sein“, sagte Zingler, „weil es massiv in den Wettbewerb eingreift“. Es könne nun sein, „dass einer absteigt, der es sportlich nicht verdient hat“. Außerdem prophezeite Zingler: „Wir werden permanent abgebrochene Spiele haben.“
1. FC Union geht in Berufung und will in Heidenheim gewinnen
Union hat gegen die Wertung Berufung eingelegt. Wenn Petersen gegen die Regeln verstoßen habe, „muss das Spiel wiederholt werden“, sagte er.
Ob die Mannschaft sich von der ganzen Unruhe anstecken lässt, wird sich in Heidenheim beim Debüt von Cheftrainer Steffen Baumgart zeigen. Vor dem Spiel nimmt Baume den zweifelhaften Richterspruch des Punktabzugs gegen Bochum mit Sarkasmus: „Es war klar, dass das Thema kommt und man spricht auch darüber, dann war es das aber auch. Alles wissen, worum es geht und wir haben jetzt 19 Spiele, um genug Punkte zu holen. Wenn wir uns jetzt um Nebenschauplätze kümmern, ist das nicht unsere Aufgabe. Hier geht es um den Sport und darum, Lösungen zu finden und ins Punkten zu kommen.“ ■