Die Unruhe beim 1. FC Union juckt Steffen Baumgart (53) wenig. Der Cheftrainer blendet vor dem Duell bei Eintracht Frankfurt (Sonntag, 15.30 Uhr, Dazn und im KURIER-Liveticker) das Interview von Präsident Dirk Zingler (60) aus und beschwört den eisernen Zusammenhalt.
„Es ist klar, dass es immer Fragezeichen gibt, wenn wir keine Punkte holen“, erklärt Baumgart relativ gelassen. Dass Union-Boss Zingler nachdem für den gesamten Klub brutal enttäuschenden 0:1 gegen Holstein Kiel offen über einen möglichen Abstieg und sogar über schnelles Ende der Zusammenarbeit mit Baumgart sprach, stört den Rostocker nicht: „Ich sehe einen ganz klaren Zusammenhalt im Verein.“
Baumgart will mit 1. FC Union in Frankfurt punkten
Baumgart ist es in der derzeitigen Krise und nach nur zwei Siegen aus neun Spielen unter seiner Führung wichtig, dass jetzt alle die „Arschbacken zusammenkneifen“. Das wird auch nötig. Nach zuletzt drei Pleiten in Folge warten auf Union nun Duelle gegen die Top-Teams der Liga.

Den Start macht die Eintracht, die am Donnerstag in der Europa League bei Ajax Amsterdam (2:1) erfolgreich war. Die Frankfurter sind für Baumgart eine der derzeit besten Mannschaften in Deutschland: „Sie haben sich in den letzten Jahren zu einem absoluten Spitzenteam der Bundesliga entwickelt. Es sind keine Leistungsabbrüche zu erwarten. Es ist eine Mannschaft, die sehr, sehr gut die Tiefe bespielen kann und eine hohe Geschwindigkeit im Spiel hat.“
Baumgart beim 1. FC Union als Psychologe gefordert
Weil Union weiterhin große Probleme hat, Torgefahr zu versprühen und der Vorsprung auf den Relegationsplatz nur noch sechs Zähler beträgt, ist Baumgart nicht nur als Fußball-Lehrer gefordert, sondern auch als Mentaltrainer gefordert. Für Dr. Baumgart nicht neues: „Psychologe bist du immer und du musst gucken, dass du in die Köpfe der Spieler reinkommst. Profifußball ist immer auch mit Höhen und Tiefen verbunden und das gehört zu unserer Arbeit dazu.“
Hoffnung macht vielen Union-Fans (3100 Anhänger reisen mit nach Hessen) die bevorstehende Rückkehr von Kevin Vogt (33). Der Abwehrchef fehlt seit sechs Wochen, habe aber in dieser Woche wieder voll mittrainiert und entsprechend gute Chancen, gegen die Eintracht im Kader zu stehen. Die Marschroute gibt Baumgart vor: „Wir müssen Punkte holen, das ist Fakt.“ ■