Der Punkt durch den Feuerzeugskandal gegen den VfL Bochum (1:1zum 0:2 gewertet) ist wohl nach dem zweiten DFB-Richterspruch gegen den 1. FC Union wohl endgültig weg. Die Eisernen müssen diesen Zähler für den Klassenerhalt Sonntag (15.30 Uhr) gegen den Tabellenletzten Holstein Kiel erstmal in der Alten Försterei wieder aufholen. Doch vor dem Heimspiel wird eine Personalie zum ganz großen Rätsel. Was ist eigentlich mit Verteidiger Kevin Vogt (33)?
Ein Jahr war der Ex-Hoffenheimer unumstrittener Abwehrchef, doch seit Steffen Baumgart neuer Coach in Köpenick ist, hat sich das geändert. Bei Baumgarts eiserner Premiere in Heidenheim (0:2) saß der routinierte 1,94-Meter-Hüne erstmal nur auf der Bank. Im zweiten Spiel, dem 0:2 gegen Augsburg, war er wieder in der Startelf, verletzte sich aber am Knie. Seit sechs Wochen hat der Abwehrspieler keine Partie mehr mitgemacht.
Und dabei bleibt es wohl auch am Sonntag. Vogt trainiert seit drei Wochen zwar wieder mit, aber er fühlt sich nicht fit. Baumgart erklärte die Lage: „Bei Kevin ist es so. Laut seiner eigenen Aussage ist er nicht in der Lage, 90 Minuten spielen zu können. Und damit werden wir überlegen müssen, inwieweit er für den Kader in Frage kommt und inwieweit nicht.“
Klares Signal von Baume: Er kann nur Spieler gebrauchen, die zu 100 Prozent bereit sind. Gerade nach der 0:6-Klatsche in Dortmund muss die Abwehr gegen Kiel sicher stehen.
Baumgart: „Es geht darum, wie weit er sich auch persönlich fühlt“

Der Nachsatz des Trainers lässt dann aber doch noch mal aufhorchen: „Aber auch das kann ich sagen. Kevin nimmt die ganze Zeit am Trainingsprozess teil. Falls es noch jemanden interessiert. Es geht auch darum, wie weit er sich auch persönlich fühlt.“ Das kann jeder interpretieren, wie er will: Ist es noch das Knie oder ist es der Kopf?
Baumgart braucht eine Elf mit Siegermentalität, aber warnt auch vor Kiel und will von Favoritenrolle gar nichts wissen: „Kiel hat sehr gute Tugenden. Es ist eine Mannschaft, die nicht aufgibt. Das sah man bei Holstein in München. Du liegst 0:4 hinten und kommst noch mit drei Toren an, hörst nicht auf, Fußball zu spielen.“